Arthrose: Ursachen, Symptome und natürliche Behandlung

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Die Arthrose gilt offiziell als altersbedingte Gelenkerkrankung und damit als unheilbar. In Wirklichkeit aber weiss man schon lange, dass die Arthrose eben keine Verschleisserkrankung darstellt. Sie lässt sich daher sehr gut von vielerlei Massnahmen beeinflussen, etwa einer bestimmten Ernährung, einer gezielten Nahrungsergänzung und adäquater Bewegung. Wir stellen die Ursachen und Symptome der Arthrose vor und erklären, wie eine natürliche Behandlung aussehen könnte.

Arthrose gilt in der Schulmedizin als unheilbar

Arthrose zählt gemeinsam mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Migräne und Depressionen zu den Top Ten jener chronischen Erkrankungen, die den Menschen am meisten gesunde Lebenszeit kosten. Laut Robert-Koch-Institut leiden in Deutschland knapp 18 Prozent der Erwachsenen über 18 Jahren an Arthrose. Bei den über 65-Jährigen sind es fast 50 Prozent aller Frauen und etwas mehr als 30 Prozent der Männer (4). In der Schulmedizin gilt Arthrose als unheilbar – nicht aber in der Naturheilkunde.

Arthrose: Die Symptome

Im Grunde kann eine Arthrose bei jedem Gelenk auftreten, ob an der Schulter, den Finger- und Daumengelenken, dem Sprungelenk oder dem Ellenbogen. Am häufigsten aber tritt sie an der Hüfte und den Knien auf.

Die typischen Symptome einer Arthrose sind die folgenden:

  • Schmerzen im Gelenk, anfangs bei Bewegungsbeginn und längerer Belastung, später auch in Ruhe und nachts
  • Morgensteifigkeit; man kann sich anfangs noch warm laufen, so dass die Steifigkeit im Laufe des Tages vergeht
  • Funktionseinschränkungen bei fortgeschrittener Arthrose. Das Gelenk lässt sich nicht mehr im vollen Umfang bewegen.
  • Es kann zu entzündlichen Phasen kommen; das Gelenk schwillt an, wird heiss, rot und schmerzt.

Welcher Arzt stellt eine Arthrose fest?

Normalerweise kann schon der Hausarzt aufgrund der Symptome eine Arthrose als Grund für Ihre Beschwerden in die engere Wahl nehmen. Will man die Gelenkschmerzen abklären lassen, kann man sich zum Orthopäden überweisen lassen, der das Gelenk röntgen oder mit Ultraschall überprüfen kann.

Was geschieht bei der Arthrose im Gelenk?

Bei der Arthrose kommt es im Gelenk zu einem Knorpelabbau. Der Knorpel ist eine schützende, druckfeste und gleichzeitig elastische Schicht, die sich auf den beiden Knochenenden befindet, die das entsprechende Gelenk bilden (z. B. zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein (= Kniegelenk) oder zwischen Oberarmknochen und Elle und Speiche (= Ellenbogengelenk)). Ein gesunder Knorpel fungiert als Stossdämpfer und ermöglicht einen im wahrsten Sinne des Wortes reibungslosen Bewegungsablauf.

Bei der Arthrose nimmt die Zahl der Knorpelzellen ab. Ihre Aufgabe ist jedoch die Bildung des druckfesten und elastischen Knorpelmaterials (der sog. extrazellulären Knorpelmatrix). Wenn jetzt die Zahl der Knorpelzellen abnimmt, nimmt zwangsläufig auch die Menge der extrazellulären Matrix ab. Der Knorpel schwindet langsam immer weiter. Es verändert sich nun aber nicht nur die Knorpelmenge (Quantität), sondern auch die Qualität des Knorpelgewebes. Denn die verbliebenen Knorpelzellen haben Schwierigkeiten, eine gesunde Matrix zu bilden, stattdessen bilden sie eine Matrix mit abnormaler Zusammensetzung. Als Grund wird eine nachlassende Funktionsfähigkeit der zelleigenen Kraftwerke, den Mitochondrien genannt (9). Wenn die Mitochondrien geschwächt sind, kommt es zudem zu einer eingeschränkten Autophagie (Selbstreinigung der Zelle) (25) sowie zu verlangsamten Reparaturprozessen im Gelenk.

Jene Massnahmen aber, die sowieso zum ganzheitlichen Arthrose-Programm gehören (Vitamine, Antioxidantien, gesunde Ernährung, Bewegung etc.) stärken, schützen und aktivieren auch die Mitochondrien, was mit ein Grund dafür ist, warum diese Massnahmen wirken und zu leistungsfähigeren Knorpelzellen und somit zu einem gesünderen Knorpelgewebe führen können. Wenn Sie gleichzeitig das Intervallfasten praktizieren, können Sie damit zusätzlich die Autophagie Ihrer Zellen verbessern. Alles zur Autophagie und wie wichtig diese für Ihre Gesundheit ist, lesen Sie in unserem Artikel über Die Gesundheitsgarantie Autophagie.

Manchmal kann es bei der Arthrose auch zu entzündlichen Phasen und Reizungen kommen (durch den Abrieb des geschädigten Knorpels), die schließlich die Gelenkzerstörung vorantreiben und den Knorpel noch weiter schwinden lassen. In dieser Zeit sind entündungshemmende Massnahmen besonders wichtig. Je weiter der Knorpel schwindet, umso mehr versuchen die Gelenkflächen, den Knorpelverlust auszugleichen und bilden insbesondere an ihren Rändern knöcherne Auswachsungen (sog. Osteophyten). Der Gelenkspalt wird dadurch immer schmäler, was zu einer zunehmenden Versteifung des Gelenks führt.

Arthrose ist keine Verschleisserkrankung!

Nach wie vor gilt die Arthrose offiziell als eine nicht heilbare chronisch-degenerative Gelenkerkrankung, heisst es. Wenn Betroffene einen Arzt aufsuchen, wird ihnen meist gesagt, die Krankheit werde unaufhörlich fortschreiten und sie müssten mit den Beschwerden leben lernen. Man könne höchstens versuchen, die Schmerzen zu lindern und den Verlauf verlangsamen. Dazu sind zahlreiche Therapien, nebenwirkungsreiche Medikamente und kostspielige Operationen im Angebot.

Arthrose wird insbesondere deshalb als nicht heilbar bezeichnet, weil stets behauptet wird, es sei eine altersbedingte Verschleisserkrankung, bei der es durch Abnutzung und Abrieb zu einem fortschreitenden Knorpelverlust komme – und Knorpel könne sich nun einmal nicht mehr regenerieren. Dabei sind die Eigenschaften von knorpelbildenden Zellen (den Chondrozyten) bis heute nur ansatzweise erforscht (6), so dass man nicht wirklich wissen kann, ob sich Knorpelgewebe unter bestimmten Voraussetzungen nicht vielleicht doch wieder regenerieren kann.

Seit wenigen Jahren wissen Arthroseforscher überdies – z. B. jene um Professor Dr. Max Löhning an der Charité in Berlin – dass es bei der Arthrose in den Chondrozyten im Gelenk zu molekularen Fehlsteuerungen kommt (5, 6). Das Ziel der derzeitigen Forschung ist es daher, diese fehlgesteuerten Knorpelzellen wieder umzuprogrammieren, damit es wieder zu einem Knorpelaufbau kommen kann.

Im Deutschen Ärzteblatt las man ausserdem schon vor über 10 Jahren (2010) (7), dass Arthrose „kein alterbedingter Verschleiss“ sei, so Prof. Dr. med. Wolfang Rüther, Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und Präsident des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Hamburg. Rüther erklärt, dass die Arthrose erst dann entstehe, wenn der Knorpel von irgendetwas geschädigt wird, z. B. einer Infektion, einer chronischen Entzündung, Fehlbelastung, Überlastung (z. B. durch Leistungssport oder Übergewicht) oder einer Verletzung. Erst auf Grundlage dieser Initialschädigung kann sich die Arthrose ganz langsam und im Laufe vieler Jahre entwickeln.

Wenn Arthrose jedoch keine Verschleisserkrankung ist und auch nicht zwangsläufig mit dem Alter auftritt, wenn Arthrose stattdessen vermeidbare oder behebbare Ursachen hat, dann kann man der Krankheit auch tatkräftig entgegenwirken. Auch der Begriff der „fehlgesteuerten“ Knorpelzellen gibt Hoffnung, denn eine Fehlsteuerung kann auch wieder behoben werden, möglicherweise vom Körper selbst, wenn man die Voraussetzungen für die entsprechenden Regulationsvorgänge schafft – über die richtige Ernährung, Bewegung, Nahrungsergänzung etc.

Arthrose: Ursachen und Risikofaktoren

Als typische Ursachen und Risikofaktoren der Arthrose werden meist die folgenden genannt:

  • Übergewicht oder andere Ursachen für eine zu starke Belastung der Gelenke
  • Fehlbelastung (z. B. wegen Haltungsfehlern und Fehlstellungen)
  • Infektionen
  • Alter, denn Arthrose wird offiziell (und fälschlicherweise) immer noch als Verschleisserkrankung bezeichnet

Wie Übergewicht eine Arthrose anheizt

Das Abnehmen von Übergewicht ist häufig alles andere als einfach, bei Arthrose lohnt es sich jedoch doppelt und dreifach. Denn es ist nicht nur das übermässige Gewicht, das die Gelenke belastet. Übergewicht wirkt sich noch auf andere Weise äusserst schädlich auf die Gelenke aus: Fettgewebe bildet entzündungsfördernde Botenstoffe (Zytokine), die den Knorpelabbau fördern. Zu diesen Botenstoffen gehören z. B. TNF-alpha, Interleukin-1-beta, Leptin, Adiponectin und viele weitere. Viele Menschen mit Arthrose haben erhöhte Spiegel dieser Botenstoffe, so dass es diese zu senken gilt.

TNF-alpha beispielsweise fördert die Produktion knorpelabbauender Enzyme (Kollagenase und Stromylesin) und die Ausschüttung von Prostaglandin E2. Prostaglandin E2 wiederum ist ein Botenstoff, der Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken verursacht (13).

Wie bestimmte Lebensmittel eine Arthrose fördern

Die verstärkte Bildung von Prostaglandin E2 kann aber auch die Folge eines regelmässigen Verzehrs tierischer Produkte sein. Denn Prostaglandin E2 wird auch aus der Arachidonsäure gebildet, einer Fettsäure, die ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist, umso mehr, je fetthaltiger das jeweilige Lebensmittel ist. Besonders viel Arachidonsäure befindet sich in Schweineschmalz, Leber, Wurst und Eiern.

Allerdings kann der menschliche Körper die Arachidonsäure auch aus der Linolsäure bilden, die insbesondere in Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Distelöl und vielen anderen pflanzlichen Ölen enthalten ist. Daher sollten bei entzündlichen Erkrankungen diese Öle gemieden werden. Verwenden Sie stattdessen besser für Rohkost Hanföl oder Olivenöl, für mildes Erhitzen Olivenöl und für scharfes Anbraten die hocherhitzbaren Öle wie Kokosöl oder High-oleic Sonnenblumenöl. Letzteres ist ein spezielles Sonnenblumenöl mit einem sehr hohen Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren und nur einem geringen Linolsäureanteil.

COX-2-Hemmer und ihre Nebenwirkungen

Damit sich aus der Arachidonsäure das Prostaglandin E2 bilden kann, braucht es ein Enzym. Es heisst abgekürzt COX-2. In der Schulmedizin gibt man gerade bei Arthrose-Schmerzen nun Medikamente, die das COX-2 hemmen (sog. COX-2-Hemmer), um die Bildung des entzündlichen Prostaglandins E2 zu unterbinden.

Bei den am meisten verbreiteten COX-2-Hemmern handelt es sich um die üblichen Schmerz- und Entzündungshemmer wie ASS, Diclofenac, Indometacin, Ibuprofen etc. Die bekannten Nebenwirkungen dieser Mittel sind jedoch Magenprobleme bis hin zu Geschwüren und inneren Blutungen, was deshalb so ist, weil sie nicht nur das COX-2 hemmen, sondern auch das COX-1. Letzteres würde den Magen schützen.

Allein in den USA sollen jährlich etwa 16.500 Menschen aufgrund von Magenblutungen nach der langfristigen Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) sterben. Daher muss man gleichzeitig mit diesen Arzneimitteln die sog. Magenschutzmedikamente nehmen. Die Bezeichnung „Magenschutz“ lässt nur Gutes vermuten, täuscht jedoch über Nebenwirkungen hinweg, die alles andere als harmlos sind. Hinter den Magenschutzmedikamenten verbergen sich die Protonenpumpenhemmer PPI, über die wir schon hier berichtet haben: PPI – Der Teufelskreis der Säureblocker

Deshalb entwickelte man Entzündungshemmer, die nur COX-2 hemmen. Man nennt sie selektive COX-2-Hemmer. Im Dezember 1999 kam mit Rofecoxib (Vioxx®) der erste selektive COX-2-Hemmer zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei Arthrose und Rheuma auf den Markt.

Der Vioxx-Skandal: Viele Opfer durch Arthrose-Mittel

Gross wurde zu Beginn verkündet, dass Rofecoxib bei gleicher schmerzlindernden Wirkung (wie Diclofenac und Co) in Sachen Magen so gut verträglich sei wie ein Placebo. Mit 68 Studien sei die klinische Wirksamkeit und Verträglichkeit von Vioxx® belegt (11). Wenige Jahre und tausende Todesfälle später war man eines Besseren belehrt. Vioxx® musste vom Markt genommen werden.

Allein in den USA sollen bis zu 139.000 Patienten nach der Behandlung mit Vioxx® einen Infarkt erlitten haben und bis zu 55.000 Menschen starben daran, denn das Mittel schien die Blutgerinnung verstärkt zu haben, so dass es häufiger zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und instabiler Angina pectoris gekommen war (12, 13). Doch der Pharmkonzern (Merck) hatte damit jährlich bereits 2,5 Milliarden Dollar Umsatz erzielt.

Auch heute noch gibt es einen selektiven COX-2-Hemmer. Er heisst CELEBREX®. Vorsichtshalber wird darauf hingewiesen, dass ihn Menschen mit Herz-Kreislauf-, Magen- und Lebererkrankungen nicht einnehmen dürfen.

TNF-alpha-Blocker und ihre Nebenwirkungen

Eine andere Therapieform der Schulmedizin ist die Hemmung des oben genannten entzündungsfördernden Botenstoffes TNF-alpha (14). Die entsprechenden Medikamente heissen TNF-alpha-Blocker und zählen zu den sog. Biologika. Bisher wurden sie insbesondere bei Rheuma, also rheumatoider Arthritis verordnet, auch bei Psoriasis oder Morbus Crohn, sind jetzt aber im Gespräch, auch bei Arthrose zum Einsatz zu kommen. Denn man habe in betroffenen Gelenken verstärkt TNF-alpha gefunden (15).

Allerdings las man in der Pharmazeutischen Zeitung schon im Jahr 2013, dass die „Therapievorteile mit einigen zum Teil schweren Nebenwirkungen »erkauft«“ würden (16), da TNF-alpha-Blocker schliesslich einen wichtigen Bestandteil des Immunsystems blockieren. Zu den Nebenwirkungen zählen beispielsweise Infektionen der Atemwege, allergische Reaktionen und die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen. Da die Medikamente auch das Herz-Kreislauf-System negativ beeinflussen, dürfen sie von Menschen, die in diesem Bereich vorerkrankt sind, gar nicht erst eingenommen werden.

Die beste Wirkung bei Arthrose sollen aus schulmedizinischer Sicht Diclofenac oder der COX-2-Hemmer Etoricoxib haben, doch rät man von einer dauerhaften Anwendung ab, zumal letzteres auch noch zu Depressionen, Ödemen und Bluthochdruck führen kann.

Hier werden also Mittel verordnet, die vordergründig zwar kurzfristig Beschwerden lindern können, langfristig aber zweifellos im GANZEN Körper zu NOCH mehr Krankheit und NOCH mehr Beschwerden führen. Und hat man sich einmal in den medikamentösen Teufelskreis begeben, kommt man so schnell nicht wieder heraus. Regelmässige ärztliche Untersuchungen werden zur Pflichtübung. Blutwerte müssen ständig kontrolliert werden, um zu sehen, inwieweit die verordneten Medikamente schon zu Nebenwirkungen geführt haben.

Natürliche COX-2-Hemmer und natürliche TNF-alpha-Blocker

Warum schreiben wir so viel über die schulmedizinischen Arzneimittel bei Arthrose, wo es doch hier um einen naturheilkundlichen Weg gehen soll? Ganz einfach: Es gibt auch natürliche COX-2-Hemmer und natürliche TNF-alpha-Blocker, die nahezu ohne Nebenwirkungen helfen können. Dazu zählen z. B.

  • Curcumin (17, 24)
  • Genistein (aus Soja)
  • Resveratrol (aus z. B. blauen Trauben)
  • Quercetin (aus z. B. Zwiebeln)
  • Omega-3-Fettsäuren (23)
  • Weihrauch (22)
  • Ingwer (22)
  • Ashwagandha (21)
  • Grünteeextrakt (25)
  • Kamille (22)

Gerade Curcumin bzw. Kurkuma ist längst dafür bekannt, bei vielen Beschwerden sehr gut helfen zu können, manchmal besser als die jeweiligen Medikamente.

Die Wirkmechanismen dieser natürlichen COX-2- und TNF-alpha-Hemmer werden folgendermassen beschrieben: Neben der COX-2- und TNF-alpha-Hemmung reduzieren die genannten natürlichen Stoffe die Menge der knorpelzerstörenden freien Radikale, sie hemmen den Untergang von Knorpelzellen, reduzieren den Abbau der extrazellulären Knorpelmatrix und des Knochens (es werden weniger Osteoklasten gebildet (knochenabbauende Zellen)) und sie fördern die Kollagensynthese (22) (Kollagene sind Proteine, die dem jeweiligen Gewebe Festigkeit und Stabilität verleihen. Im Knorpel ist es das Kollagen Typ II, ein extrem druckfestes Kollagen. Das Kollagen Typ I kommt hingegen in den Knochen, der Haut, in den Sehnen und in den Bändern vor).

Schon allein die obige Liste mit Lebensmitteln zeigt, dass die Ernährung einen grossen Einfluss auf die Gelenkgesundheit haben kann! Um bei einer bestehenden Arthrose jedoch eine Wendung herbeizuführen, sollten die genannten Pflanzenstoffe (natürlich nicht alle auf einmal, sondern zwei oder drei) konzentriert in Form von Präparaten eingenommen werden.

Künstliche Gelenke sind nicht immer die beste Lösung

Viele Menschen mit schmerzenden Arthrose-Gelenken erhoffen sich ein künstliches Gelenk. Oft verläuft die Operation ohne Komplikationen und die Beweglichkeit ist wieder hergestellt. Genauso können aber nach wie vor Beschwerden zurückbleiben. Denn ein künstliches Gelenk ist keine Garantie dafür, dass anschliessend alles bestens ist.

Am 27. September 2016 berichtete das Ärzteblatt von einer aktuellen Untersuchung der Universität Kopenhagen in Dänemark. Demnach litten 20 bis 30 Prozent der Patienten mit künstlichem Kniegelenk dauerhaft an Schmerzen. Nach Hüftgelenksoperationen sind es mindestens 10 Prozent.

Es handelt sich dabei nicht um den üblichen und kurzfristigen postoperativen Schmerz und auch nicht um die ursprünglichen Beschwerden. Die neuen Schmerzen sind vielmehr neuropathischer Natur und somit auf ein operationsbedingtes Nervenproblem zurückzuführen. Jetzt können tatsächlich nur noch Schmerzmittel helfen. Oft reichen die üblichen COX-2-Hemmer nicht mehr aus. Hochdosierte Kortikoide oder sogar Opioide werden verordnet.

Das kann man selbst bei Arthrose tun

Alles in allem ist die Situation für den Arthrose-Patienten aus schulmedizinischer Sicht mehr als unbefriedigend. Starke Schmerzen, grosse Einschränkungen, permanente Arztbesuche und ständige Medikamenteneinnahme über viele Jahre hinweg (oder gar lebenslang) dämpfen die Lebensqualität beträchtlich. Der Patient fühlt sich hilflos und ohnmächtig. Er wird im Glauben gelassen, selbst keinerlei Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu haben. Das aber ist ein Irrglaube!

Arthrose kann von jedem Patienten persönlich und aus eigener Kraft positiv beeinflusst werden. Arthrose ist – wie jede Krankheit – ein willkommener Anlass, seinen bisherigen Lebensstil zu überdenken und diesen zu ändern. Bei Arthrose kann man daher selbst sehr viel tun.

So lange dauert es, bis sich die Arthrose bessert

Wenn Sie die hier empfohlene Umstellung der Lebens- und Ernährungsweise probieren möchten, interessiert es Sie natürlich, wie lange es dauert, bis sich Ihre Arthrose bessert. Aus Erfahrungsberichten der Arthrose-Selbsthilfe ist bekannt, dass viele Betroffenen die erste Erleichterung nur eine Woche nach der Ernährungsumstellung verspürten. Nach drei bis sechs Wochen war der Schmerz bei den meisten deutlich geringer und nach drei Monaten war er verschwunden. In schwereren Fällen dauerte es sechs bis zwölf Monate, doch auch hier war der Schmerz schliesslich besiegt.

Die meisten dieser Menschen brauchen Schmerzmittel nur noch selten oder gar nicht mehr; sie spüren keine arthrosebedingten Einschränkungen mehr im Alltag und die Sportskanonen unter ihnen laufen wieder ihren Halbmarathon – fast als sei nichts gewesen, als habe es die Jahre voller Schmerz und Leid nicht gegeben.

Diese Voraussetzungen sind nötig, um Arthrose besiegen zu können

„Wenn es so einfach wäre, dann hätte doch keiner mehr Arthrose“, sagen Sie jetzt. Das Arthrose-Ernährungsprogramm inklusive Bewegungsprogramm ist jedoch keineswegs einfach. Ein gesunder Lebensstil, der Arthrose vertreiben oder aufhalten kann, erfordert nicht nur die Begeisterung am Prinzip der Selbstheilung und den Wunsch nach Gesundheit, sondern auch Disziplin, einen starken Willen, Durchsetzungsvermögen, Flexibilität und Offenheit für Neues.

Wer alle diese Voraussetzungen mitbringt, kann es schaffen und nicht nur seine Arthrose besiegen oder zumindest deutlich bessern, sondern viele andere Zivilisationskrankheiten ebenfalls. Die Ursache ist bekanntlich bei allen gleich: Eine ungesunde Lebensweise. Was bedeutet das konkret?

Die Ursachen der Arthrose aus ganzheitlicher Sicht

Die Arthrose entwickelt sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg als Folge einer Kombination aus den folgenden Faktoren:

  • Ungesunde Ernährung (zu viel tierisches Protein, ungesunde Fette, zu viele Getreideprodukte wie Back- und Teigwaren aus glutenreichen Auszugsmehlen, stark verarbeitete Fertiggerichte mit synthetischen Lebensmittelzusätzen (Konservierungs- und Farbstoffe, Aromen, Geschmacksverstärker etc.), die dazu führt, dass der Körper in ein Ungleichgewicht gerät und krank wird. Das Ungleichgewicht betrifft viele Ebenen im Körper, der Säure-Basen-Haushalt gehört vermutlich in jedem Fall dazu, was sich in einer latenten Übersäuerung des Organismus zeigt.
  • Mineralstoff- und Vitalstoffmangel
  • Koffein: Lesen Sie hier, wie Koffein Ihren Gelenken schaden kann
  • Alkohol und Tabak/Nikotin
  • Zucker: Lesen Sie hier, wie Zucker zu einer Arthrose beitragen kann
  • Stress, Sorgen und Ängste
  • Bewegungsmangel oder Fehlbelastung
  • Gift- und Schlackenbelastung
  • Übergewicht
  • Störung der Darmflora (siehe nächster Abschnitt)

Gestörte Darmflora kann bei Übergewicht Arthrose verursachen

Im April 2018 erschienen die Ergebnisse einer ersten Studie, die darauf hinweisen, dass die Naturheilkunde seit Jahrhunderten recht hat, wenn sie sagt, dass der Zustand des Darms stets an der Entstehung chronischer Erkrankungen beteiligt ist. In besagter Studie zeigte sich, dass eine gestörte Darmflora eine wichtige Ursache für Arthrose sein könnte.

Ja, die beteiligten Forscher schrieben gar, dass eine Regulierung der Darmflora so wirkungsvoll sei, dass sie die schädlichen Auswirkungen einer ungesunden Ernährung und eines Übergewichtes kompensieren könne. Nach dem Aufbau der Darmflora gingen zunächst die systemischen (den gesamten Körper betreffenden) Entzündungsprozesse zurück und anschliessend auch die Symptome der Arthrose.

Die richtige Ernährung bei Arthrose

Die richtige Ernährung ist bei Arthrose eine der wichtigsten Säulen der ganzheitlichen Therapie. Allerdings handelt es sich nicht um eine ganz spezielle Ernährung, die nur bei Arthrose empfohlen werden würde. Denn die Ernährung, die bei Arthrose häufig Linderung bringt, ist annähernd dieselbe Ernährung, die aus ganzheitlicher Sicht auch bei vielen anderen Krankheiten empfehlenswert ist und die – im Rahmen eines insgesamt gesunden Lebensstils – Krankheiten weitgehend vorbeugen kann.

Es handelt sich dabei um eine überwiegend pflanzliche, vollwertige und vitalstoffreiche Ernährung, die stets aus frischen, saisonalen Lebensmitteln selbst zubereitet wird und zu deren Erfolg es bei Arthrose viele Erfahrungsberichte und auch verschiedene Studien gibt:

Aus dem Jahr 2015 liegt beispielsweise eine Studie der Michigan State University vor. Sechs Wochen lang assen die an Arthrose erkrankten Teilnehmer entweder ganz normal oder aber sie praktizierten eine vollwertige vegetarische Ernährung. Die vegetarischen Teilnehmer berichteten anschliessend von einer deutlichen Besserung der Beschwerden, was in der Kontrollgruppe, die weiterhin normal gegessen hatte, nicht der Fall war (1).

Umgekehrt liegen auch wissenschaftliche Hinweise vor, die zeigen, wie massiv eine ungünstige Ernährung zur Arthrose-Entstehung beitragen kann. Im Journal of the American College of Nutrition etwa schrieben Wissenschaftler ebenfalls im Jahr 2015, dass Arthrose-Patienten durchweg einen höheren BMI hatten (also eher übergewichtig waren) als gesunde Personen, dass sie sich weniger bewegten, mehr Phosphate (Fertiggerichte, Softdrinks, Schmelzkäse etc.) und mehr Fett zu sich nahmen. Gleichzeitig verspeisten sie weniger Vitamin-C-reiche Lebensmittel und hatten niedrigere Vitamin-D-Spiegel. Ja, man konnte sogar konkret beobachten, dass die Arthrose umso wahrscheinlicher war, je niedriger die Vitamin-C- und Vitamin-D-Spiegel der Betroffenen waren (2).

Im Jahr 2018 erschien eine Arbeit im Fachjournal Rheumatology, in der es hiess: „Da die derzeitigen Therapiemöglichkeiten bei Artrhose beschränkt sind, könnten Patienten sehr gut von Selbsthilfemassnahmen profitieren. Da die Ernährung das Risiko für Arthrose und auch das Fortschreiten einer bestehenden Arthrose beeinflussen kann, überprüften wir die vorliegende Literatur zu möglichen Zusammenhängen.“

Es zeigte sich dabei, dass ernährungsbedingte Problematiken wie das metabolische Syndrom, Übergewicht und Diabetes Typ 2 eindeutig eine Arthrose verschlechtern, während das Senken eines erhöhten Cholesterinspiegels und eine Umstellung der Fettversorgung auf mehr Omega-3-Fettsäuren die Beschwerden verbessern können. Auch weisen die Wissenschaftler in dieser Studie darauf hin, dass Arthrose-Patienten sich um eine gute Vitamin-K-Versorgung kümmern sollten, da dieses Vitamin eine wichtige Rolle bei der Mineralisierung von Knochen- und Knorpelgewebe inne habe (3).

Schon allein der Verzehr von mehr Ballaststoffen senkt das Arthrose-Risiko merklich, wie eine Studie aus 2017 ergab. Darin zeigten sich zwei Gesetzmässigkeiten: Erstens, je mehr Ballaststoffe eine Person mit der Ernährung zu sich nahm, umso geringer war ihr Arthrose-Risiko. Zweitens: Bestand bereits eine Arthrose, so litt die betreffende Person umso weniger Schmerzen, je mehr Ballaststoffe ihre Ernährung enthielt. Gerade die pflanzenbasierte vollwertige Ernährung, wie wir sie empfehlen, ist sehr reich an Ballaststoffen.

Warum hilft die richtige Ernährung so gut bei Arthrose?

Die richtige Ernährung kann aus den folgenden Gründen so gut bei Arthrose helfen:

  • Die richtige Ernährung sorgt dafür, dass Sie Übergewicht automatisch abbauen und Ihr Idealgewicht erreichen können. Denn Übergewicht belastet andernfalls Ihre Gelenke. Gleichzeitig produzieren Fettzellen permanent entzündungsfördernde Stoffe, die Ihre Gelenkschmerzen anheizen.
  • Die richtige Ernährung liefert keine belastenden Bestandteile wie z. B. synthetische Zusatzstoffe, Zucker, Alkohol, Auszugsmehle, ungesunde Fette oder Koffein, die zu einer Verschlechterung Ihrer Gelenkgesundheit führen können.
  • Die richtige Ernährung liefert reichlich Ballaststoffe, aber auch Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Viele dieser Stoffe wirken entzündungshemmend.
  • Die richtige Ernährung liefert knorpelschützende Antioxidantien.
  • Die richtige Ernährung fördert die Darmgesundheit – und nur mit einem gesunden Darm können gesunde Prozesse einsetzen.
  • Die richtige Ernährung enthält kein Fleisch und keine anderen tierischen Lebensmittel, die mit der entzündungsfördernden Arachidonsäure die Arthrose fördern könnten.
  • Die richtige Ernährung ist basenüberschüssig und wirkt daher der durch die übliche Ernährungs- und Lebensweise entstandenen Übersäuerung entgegen. Letztere stellt aus naturheilkundlicher Sicht eine wichtige Ursache der Arthrose dar.

Welche Lebensmittel helfen bei Arthrose?

Für einzelne pflanzliche Lebensmittel liegen inzwischen auch wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit bei Arthrose vor, so dass Sie diese Lebensmittel verstärkt in Ihren Speiseplan einbauen könnten, z. B. Brokkoli oder auch Knoblauch. Alle anderen nachweislich gelenkgesunden Lebensmittel haben wir in unserem Ernährungsplan bei Arthrose aufgeführt, wo Sie neben den täglichen drei Rezepten (für Frühstück, Mittagessen und Abendessen) noch viele weitere Tipps rund um die richtige Arthrose-Ernährung erhalten.

Der 7-tägige Ernährungsplan bei Arthrose

Unser 7-tägiger Ernährungsplan bei Arthrose erfüllt alle Kriterien einer bei Arthrose optimalen Ernährung. Es handelt sich um eine pflanzenbasierte, entzündungshemmende, darmfreundliche, basenüberschüssige, vorwiegend glutenfreie und vitalstoffreiche Vollwerternährung. Der Ernährungsplan ist für nur 5 Euro im Shop von Myfairtrade erhältlich und kann kurz nach der Bestellung heruntergeladen werden.

Hier finden Sie weitere gelenkgesunde vegane Rezepte. Auch in unserem ZDG-Kochstudio bei Youtube, wo unsere Köche Ben und Rahel für Sie gesunde Köstlichkeiten kochen, sind Sie jederzeit herzlich willkommen.

Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose

Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel werden bei Arthrose ganz individuell, also je nach Bedarf ausgewählt und eingenommen. Die Details finden Sie in unserem Artikel über die bei Arthrose empfehlenswerten Vitamine, Mineralstoffe und anderen Nahrungsergänzungsmittel.

Entscheiden Sie sich für zwei oder drei davon. Übertreiben Sie es also nicht und gewöhnen Sie Ihren Organismus langsam an neue Stoffe, damit es zu keinen Überreaktionen oder Unverträglichkeiten kommt. Die im zuvor verlinkten Artikel beschriebenen natürlichen Hilfsmittel motivieren den Knorpel zur Regeneration, lindern die Entzündung und somit auch den Schmerz, z. B. Hagebutte, MSM, Curcumin etc. Zwar haben sich viele dieser Mittel in Studien auch dann als hilfreich erwiesen, wenn die Ernährung nicht umgestellt wurde. In Kombination mit einer gesunden Ernährung jedoch tritt der Effekt verstärkt ein.

Physiotherapie, TENS-Therapie und andere Therapieformen bei Arthrose

Die nachfolgend vorgestellten Massnahmen werden begleitend zur gelenkgesunden Ernährung umgesetzt. Sie wirken häufig genauso gut wie die herkömmlichen Schmerzmittel. Im Gegensatz zu diesen aber stärken gerade physiotherapeutische Massnahmen die Muskulatur, verbessern die Beweglichkeit und stützen dadurch die Gelenke – und haben natürlich keine unerwünschten Nebenwirkungen.

Fordern Sie von Ihrem Physiotherapeuten (wenn er es nicht von sich aus vorschlägt) ein Übungsprogramm, dass Sie zu Hause durchführen können, denn ein- oder zweimal Physiotherapie pro Woche reicht nicht aus. Ihr Physiotherapeut kann Sie daher nicht gesund machen. SIE selbst müssen das tun! Machen Sie die Übungen zu Hause konsequent und konzentriert!

TENS-Therapie bei Arthrose

Im Rahmen einer Physiotherapie wird neben Muskelaufbau auch an Wärmeanwendungen, elektrische Stimulation (z. B. über sog. TENS) und Massagen gedacht. TENS steht für „Transkutane Elektrische Nerven Stimulation“. Dabei werden Elektroden auf die Haut aufgelegt, über die jetzt ein sehr schwacher kaum spürbarer Strom verabreicht wird. Bei Arthrose kann die TENS-Therapie so gut wirken, dass kaum noch Schmerzmittel nötig sind.

Gerade Menschen, die Schmerzmittel nicht gut vertragen, werden häufig mit der TENS-Therapie behandelt – und zwar in manchen Fällen so erfolgreich, dass man sich fragt, warum überhaupt noch Schmerzmittel verordnet werden und nicht viel öfter die TENS-Therapie empfohlen wird.

Pilates: Besser als Physiotherapie

Besser als eine herkömmliche Physiotherapie könnte bei manchen Arthrose-Patienten laut einer Studie vom Mai 2018 Pilates helfen. Dieses Ganzkörpertraining verbindet die richtige Atmung mit Dehnungen und Kraftübungen. In genannter Studie zeigte sich, dass es den Arthrose-Patienten, die dreimal wöchentlich Pilates machten, bald deutlich besser ging als jenen, die dreimal wöchentlich zur Physiotherapie gingen. Da Pilates nicht zu jenen Sportarten gehört, die man sich mal eben selbst beibringen kann, sollten Sie dazu eine Pilatestrainerin/einen Pilatestrainer aufsuchen, wo Sie die Technik korrekt erlernen können.

Dorn-Therapie

Vor einer Physiotherapie oder einem Training mit dem Ziel Muskelaufbau wird gelegentlich empfohlen, sich einer Therapie nach Dorn zu unterziehen, was Heilpraktiker oft anbieten. Bei der Dorn-Therapie wird die Lage aller Wirbel überprüft und optimiert sowie ein möglicher Hüftschiefstand ausgeglichen. Denn Muskelaufbau mit verschobenen Wirbeln ist ungünstig. Die neu aufgebaute Muskulatur würde die Wirbel jetzt an ihrer verschobenen Position halten. Daher erst die Wirbel korrigieren und dann die Muskulatur aufbauen.

Auch Tai Chi kann bei Arthrose helfen

Auch Tai Chi hat sich in Studien als hervorragendes Bewegungstraining bei Arthrose bewährt. Waren neben der Arthrose auch Depressionen vorhanden, wurden diese dabei auch gleich gelindert. Wenn es also in Ihrer Nähe Tai-Chi-Kurse gibt, zögern Sie nicht!

Das American College of Rheumatology schrieb im Jahr 2015, dass jene Patienten, die statt der herkömmlichen Physiotherapie zweimal wöchentlich Tai Chi machten, ihre Schmerzmitteldosis deutlich weiter herunterschrauben konnten als die Physio-Patienten.

Akupunktur reduziert Arthrose-Schmerzen

Akupunktur kann ebenfalls zum Einsatz kommen und den typischen Arthroseschmerz lindern. In einer Übersichtsarbeit von 2008 überprüfte man 10 Studien, in denen man den Nutzen von Akupunktur bei Kniearthrose untersucht hatte. In 9 dieser randomisierten kontrollierten Studien konnte bewiesen werden, dass Akupunktur eine sehr wirkungsvolle Therapie bei Kniearthrose darstellt. Akupunktur konnte hier sowohl den Schmerz reduzieren als auch die Beweglichkeit verbessern.

Diese Sportarten eignen sich bei Arthrose

Bewegung ist für die Gelenke sehr wichtig. Denn nur durch Bewegung können die Gelenke mit Nährstoffen versorgt werden und ihre Stoffwechselschlacken ausleiten. Bei Bewegung bilden die Gelenke die Gelenkflüssigkeit, die als Gleitmittel dient und die Gelenke schützt. Auch Muskulatur wird bei Bewegung aufgebaut und kann nun die Gelenke stabilisieren. Regelmässige Bewegung beugt daher einer Arthrose vor und kann bei einer bestehenden Arthrose deren Fortschreiten aufhalten.

Ideale Sportarten bei Arthrose sind neben dem oben genannten Pilates und dem nachfolgenden Schwingen auf dem Trampolin regelmässiges Schwimmen (Kraulen und Rückenschwimmen), Radfahren (sowohl draussen als auch auf dem Hometrainer oder Spinning Bike), Nordic Walking und im Winter Langlauf.

Eher ungeeignet sind alle Sportarten, die die Gelenke stark belasten und mit Stössen (schnelles Anlaufen oder Abbremsen) und abrupten Richtungsänderungen einhergehen, wie es etwa bei Tennis, Squash, Fussball und anderen Ballsportarten der Fall ist. Auch Skifahren (Abfahrt) ist ungünstig, genauso alle Formen des Leistungssports.

Denken Sie jedoch nicht nur an Ausdauersport! Denn gerade bei Arthrose ist eine starke Muskulatur enorm wichtig: Im Jahr 2012 veröffentlichten Forscher der University of Florida von der medizinischen Fakultät (Orthopädie und Rehabilitation) die Ergebnisse ihrer umfangreichen Analyse, in der sie acht Studien zum Thema „Wie Krafttraining Arthrose beeinflussen kann“ untersucht hatten. (10) In sieben der acht Studien konnte ein Krafttraining (dreimal wöchentlich) die Muskelkraft erhöhen, Arthroseschmerzen lindern (um bis zu 40 Prozent) und die Laufgeschwindigkeit der Probanden erhöhen.

Kümmern Sie sich also um ein effizientes Krafttraining. Falls die Fitnessstudios geschlossen sind (z. B. mal wieder wegen eines Lockdowns), bitten Sie Ihren Physiotherapeuten um ein entsprechendes Programm, das Sie zu Hause umsetzen können. Zeigen Sie ihm notfalls Quelle (10). Das erforderliche Zubehör wie ein Hantelset und Widerstandsbänder ist nicht teuer.

Auf dem Trampolin schwingen

Auch das Schwingen (nicht Springen) auf dem Trampolin ist bei der Arthrose eine praktische Methode (gerade für Sportanfänger), die ausserdem viel Spass macht, um die Durchblutung und Nährstoffversorgung der Gelenke zu optimieren, um beweglicher zu werden und die Laune zu heben.

Auf dem Trampolin kann jeder schwingen – ob Jung oder Alt, dick oder dünn, krank oder gesund, trainiert oder völlig unsportlich. Mini- bzw. Zimmertrampoline gibt es – falls Sie sich zu unsicher fühlen sollten – auch mit Haltestangen. Sie werden aber sehen, dass Sie schon nach wenigen Wochen keine Haltestange mehr benötigen. Denn Ihre Balance verbessert sich rasant, was natürlich auch andere Risiken, wie z. B. die Sturzgefahr im täglichen Leben reduziert.

Zum Schwingen auf Ihrem Zimmertrampolin müssen Sie nicht einmal das Haus verlassen, denn es passt mitten in Ihr Wohn- oder Schlafzimmer. Und wenn Sie eine Anleitung benötigen, so finden Sie zahlreiche Videos online oder auch Bücher in Ihrem Buchhandel. Sie können natürlich genauso Ihren Physiotherapeuten fragen. Möglicherweise hat er ebenfalls ein Minitrampolin und kann Ihnen gleich bei sich vor Ort erklären, welche Übungen Sie darauf machen können, denn beim alleinigen Schwingen muss es nicht bleiben.

Kräuter können bei Arthrose helfen

In einer kanadischen Studie aus dem Jahr 2014 testete man zwei Kräutermischungen auf ihre Wirkung bei Arthrose. In Kombination hatte die Kräuterpräparate nach 8 Wochen eine deutliche Wirkung. Die Probanden (Hunde mit Arthrose) waren schmerzfreier, lebensfroher und konnten sich besser bewegen.

Alle in den beiden Mischungen eingesetzten Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel haben sich bereits auch beim Menschen als hilfreich bei Gelenkbeschwerden erwiesen und wurden teilweise bereits weiter oben erwähnt, wie z. B. die Teufelskralle, Weidenrinde, Weihrauch, Curcuma, MSMOmega-3-Fettsäuren sowie Chondroitin– und Glucosaminsulfat.

Kombiniert man alle diese Mittel miteinander können sie sich in ihren Wirkungen ergänzen und gegenseitig verstärken. Da es die Mittel jedoch in der hier angegebenen Zusammensetzung nicht zu kaufen gibt, muss man sich die Einzelstoffe besorgen und kombiniert einnehmen.

Schüssler Salze sollen bei Arthrose helfen

Schüssler Salze wählt man – wie auch homöopathische Mittel – nicht nur nach der jeweiligen Krankheit aus, sondern nach der konkreten Symptomatik und auch der persönlichen Konstitution. Manche Schüssler-Therapeuten ziehen zur Wahl der richtigen Mittel daher auch beispielsweise die Antlitzdiagnostik heran.

Im Allgemeinen werden die folgenden Schüssler Salze bei Arthrose empfohlen:

  • Nr. 1 Calcium fluoratum D12
  • Nr. 2 Calcium phosphoricum D6
  • Nr. 8 Natrium chloratum D6
  • Nr. 9 Natrium phosphoricum D6
  • Nr. 11 Silicea D12

Kommt es zu Entzündungen, kann auch Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 hilfreich sein.

Die Salze werden bei chronischen Erkrankungen über einen längeren Zeitraum mehrmals täglich eingenommen. So kann man beispielsweise von jedem der genannten Schüssler Salze morgens 4 Tabletten in eine Flasche mit abgekochtem Wasser geben und davon über den Tag verteilt immer wieder etwas trinken – und zwar bevorzugt auf leeren Magen mit etwas Abstand zu den Mahlzeiten.

Dies ist jedoch sicher nicht die einzige mögliche Einnahmevariante, wie ein Blick in all die zahlreichen Schüssler-Bücher und -Webseiten zeigt.

Erfahrungsbericht: Bor bessert Arthrose

Von einem Leser erhielten wir den folgenden Erfahrungsbericht:

Hallo Team-Zentrum-der-Gesundheit,
als ständiger Leser Ihres Newsletter möchte ich zu obigen Artikel meine Erfolge berichten.
2016 wurde bei mir durch ein CT eine Halswirbelarthrose festgestellt, nachdem ich viele Monate vorher meinen Kopf weder nach links und nach rechts drehen konnte, was beim Autofahren sehr hinderlich war, habe ich festgelegt, da muss sich was ändern. Der Radiologe beim CT sagte, unheilbar und ich könne nur Schmerzmittel nehmen. Alle anderen Versuche bei allen Ärzten und Therapeuten brachten keinen Erfolg.
Irgendwann habe ich einen australischen Artikel zu Arthrose gelesen und da wurde Borax eingenommen.
Also habe ich mir Borax 99.9% Reinheit besorgt. Drei Teelöffel auf 1 Liter destilliertes Wasser angesetzt und davon jeden Tag 2 cl getrunken. Das war im August 2017. Ein Jahr später waren meine Arthroseschmerzen verschwunden. Seit August 2018 bin ich absolut schmerzfrei.
Borax, das vergessene bzw. verschwundene Arthrose-Heilmittel.
Jetzt nehme ich nur noch einmal pro Woche diese Dosis in Verbindung mit hochdosiertem Vitamin C (Sodium Ascorbate) und hochdosiertem Vitamin D3 (5000 IU täglich).
Bin 72 Jahre und fühle durch meine Selbsttherapie keinerlei Nebenwirkungen.

Fazit: So können Sie Ihre Arthrose naturheilkundlich behandeln

Eine Arthrose kann also sehr gut ganzheitlich therapiert werden. Das Basisprogramm bei Arthrose besteht zusammengefasst aus den folgenden Massnahmen:

  • Eine gesunde, basenüberschüssige Ernährung (nach oben genanntem Ernährungsplan).
  • Genussgifte wie Alkohol, Koffein und Zucker meiden.
  • Rauchen Sie nicht: In einer Studie von 2006 an der Mayo Clinic stellte man fest, dass Männer mit Kniearthrose einen viel schnelleren Knorpelschwund erlebten, wenn sie rauchten als Patienten, die Nichtraucher waren. Auch litten die Raucher an viel stärkeren Arthroseschmerzen als die nichtrauchenden Arthrosepatienten.
  • Vorhandene Mineralstoff- und Vitalstoffmängel beheben. Lassen Sie hierzu beim Hausarzt oder Heilpraktiker einen entsprechenden Check der wichtigsten Mineral- und Vitalstoffe anfertigen.
  • Nehmen Sie natürliche Entzündungshemmer ein, wie oben unter „Natürliche COX-2-Hemmer“ aufgeführt und wie in unserem Artikel über die richtige Nahrungsergänzung bei Arthrose erklärt.
  • Sanierung der Darmflora (hier finden Sie die Anleitung zum Aufbau der Darmflora)
  • Stress möglichst meiden. Stress und seine Auswirkungen auf den Körper werden gerne unterschätzt, doch kann Stress chronisch krank machen. Praktizieren Sie daher – wenn Ihr Leben stressig ist – regelmässig Entspannungsmethoden und nehmen Sie Adaptogene ein. Adaptogene sind pflanzliche Mittel, die stressresistenter machen können. Rhodiola rosea – die Rosenwurz – ist ein solches Adaptogen, ein Stresskiller und dazu noch ein natürliches Antidepressivum.
  • Mehr Bewegung in den Alltag einbauen (Krafttraining, Walken, Pilates, YogaTai ChiTrampolin u. a.), Fehlbelastungen aufheben (oder vom Physiotherapeuten aufheben lassen), keine Schuhe mit Absätzen tragen usw.
  • Ergänzt wird das Basisprogramm mit weiteren Massnahmen, die konkret auf die Arthrose-Beschwerden abzielen. Sie wirken schmerzlindernd und/oder entzündungshemmend. Dazu gehören gezielt ausgewählte Nahrungsergänzungen sowie die oben vorgestellten Begleittherapien (z. B. Akupunktur, Physiotherapie, TENS etc.)

Die Umstellung der Ernährung und Lebensweise sollte Schritt für Schritt vonstatten gehen, um den Körper und den Geist nicht zu überfordern. Denn Gewohnheiten werden oft nicht so gerne und auch nicht so leicht über Bord geworfen. Daher ist ein langsames Vorgehen erfolgversprechender. Denken Sie jedoch daran, dass das ganzheitliche Konzept auch erst im Laufe der Zeit wirkt. Rechnen Sie mit einigen Wochen bis Monaten – je nachdem, wie konsequent Sie letztendlich die beschriebenen Massnahmen umsetzen.

Unterstützung und Infomaterial erhalten Sie überdies bei der Arthrose-Selbsthilfe.

Quelle: Arthrose: Ursachen, Symptome und natürliche Behandlung