Nachwachsende Zähne: Ist das möglich?

Die Antwort lautet: ja, mit niederfrequenten Ultraschallwandlern sind nachwachsende Zähne möglich. Was die Erkenntnisse zum Einsatz von Ultraschall im zahntechnischen und zahnmedizinischen Bereich anbelangt, gibt es Bemerkenswertes zu berichten. Leider wird es nicht so publik gemacht und vorangetrieben, wie es wünschenswert wäre. Deswegen auch ein paar kritische Fragen und Bemerkungen zu dieser sehr vielversprechenden Therapietechnik, die so vielen Menschen helfen könnte. Sie könnte zu mehr Gesundheit allgemein führen, da Zähne nach wie vor der wichtigste Herd für Krankheiten aller Art sind.

Ultraschall und Zähne: Studien zeigen Erfolg bereits seit 2006

Jüngste Studien, so heißt es, haben das Potenzial der Ultraschallbehandlung zur Förderung des Zahnwachstums (nachwachsender Zähne) und der Zahnregeneration untersucht. Tatsächlich sind die meisten Studien und Erkenntnisse aber schon fast 20 Jahre alt und sollten längst großflächig Anwendung gefunden haben und nicht nur wenigen exklusiv vorbehalten sein. Ist es bis jetzt nicht geschehen, weil ein riesiger medizinischer Bereich dann Verluste erleiden würde? Besonders in der Zahnmedizin- und Implantologie, aber auch im Bereich der Implantologie mit großen Gelenken wie Hüfte, Schulter, Knie? Würde es die Kassen nicht erleichtern, wenn die Menschen viel weniger krank wären? Ist es überhaupt gewollt, dass wir so einen Schritt (der vermutlich schon seit vielen Jahrzehnten möglich wäre) in die Dezimierung von Krankheitsursachen machen? Die Frage, ob es überhaupt um das Wohl des Menschen oder vielmehr nur um das Wohl einiger weniger Geldbeutel geht, steht wie so oft schon im Raum.

Erstaunliche Ergebnisse der Ultraschallbehandlung

  • Niederfrequenz-Ultraschallstimulation: Die Forschung hat gezeigt, dass niederfrequenter Ultraschall (Kilohertz-Bereich) die Expression von Genen und die Produktion von Wachstumsfaktoren wie dem transformierenden Wachstumsfaktor β1 und dem vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor stimulieren kann. Diese sind vermutlich für die Odontoblasten-Aktivität (Zahnbildnerzellen) und die Reparatur des Dentins wichtig (Studie: Sleiman et al., 2015).
  • Nachwachsende Zähne: Ein Forscherteam der University of Alberta hat 2006 ein miniaturisiertes System LIPUS (Low Intensity Pulsed Ultrasound) auf einem Chip entwickelt, das gepulsten Ultraschall niedriger Intensität  verwendet, um das Kieferwachstum und die Heilung des Zahngewebes zu stimulieren. Dies könnte wahrscheinlich zum Nachwachsen von Zähnen führen (El-Bialy et al., 2024).
  • Zahnbewegung und Wurzelresorption: In einer prospektiven, multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie wurde die Wirkung von LIPUS auf Zahnbewegungen und Wurzelresorption bei kieferorthopädischen Patienten untersucht. Die Studie ergab, dass LIPUS die Zahnbewegung beschleunigen und die Wurzelresorption verringern kann (Effect of Low Intensity Pulsed Ultrasound (LIPUS) on Tooth Movement and Root Resorption: A Prospective Multi-Center Randomized Controlled Trial, PMC).

 

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Der Stand der Forschung zum Thema nachwachsende Zähne

Winziges Ultraschallgerät als Hilfsmittel: LIPUS, das winzige Ultraschallgerät der kanadischen Forscher der Universität Alberta, welches das Kieferwachstum und die Heilung von Zahngewebe anregt, was dann zum Nachwachsen von Zähnen führen kann, sollte jetzt voll in die Augen der Öffentlichkeit gerückt werden. Wie ist sein heutiger Stand? Denn das Gerät und die Forschung dazu gibt es wie gesagt seit 2006!

Nichtinvasiver und neuartiger Ansatz: Der Ultraschallwandler ist ein nicht-invasives, kabelloses Gerät, das LIPUS-Impulse in biologische Materie wie Zahnfleisch, Muskeln oder Knochen sendet, um die Heilung zu beschleunigen oder das Wachstum neuen Gewebes anzuregen (Patel et al., 2015).

Potenzielle Vorteile: LIPUS kann sich für Patienten mit Zahnwurzelabsorption als nützlich erweisen, ein Zustand, der häufig bei Patienten mit Krankheiten oder endokrinen Störungen auftritt.

Im Labor gezüchtete Zähne: Der Ultraschallwandler stimuliert das Wachstum von Zähnen und repariert asymmetrische Kieferknochen. Der Schallkopf verwendet LIPUS und kann 20 Minuten pro Tag verwendet werden, was ihn zu einer vielversprechenden Behandlungsoption macht (Grow New Teeth, Only 20 Minutes a Day).

Zukünftige Richtungen für nachwachsende Zähne

Obwohl die genauen Mechanismen hinter dem durch LIPUS induzierten Zahnwachstum noch nicht vollständig verstanden sind, deuten Forschungsergebnisse deutlich darauf hin, dass es Enormes zu leisten in der Lage ist. LIPUS könnte sich zu einem wertvollen Instrument in der Zahnmedizin entwickeln, da es, nicht-invasive und minimal-invasive Behandlungen zur Reparatur und Regeneration von Zahngewebe ermöglicht. Was sich ja bereits gezeigt hat, wie die Studien belegen.

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Warum wird diese Technologie für nachwachsende Zähne nicht breit eingesetzt?

Da die Ergebnisse in der Tat vielversprechend sind, muss man sich berechtigterweise fragen, warum:

a.) nicht mehr dazu publiziert wird (diese Informationen stammen überwiegend aus Fachkreisen und internen Studien aus dem englischsprachigen Raum)

b.) diese Erkenntnisse nach wie vor nur Fachkreisen vorbehalten zu sein scheinen, denn sie wurden nicht gerade eben gemacht, sondern bereits im Jahr 2006!

c.) wie es sein kann, dass in jetzt fast 20 Jahren davon nichts in ein Stadium der breiten Anwendung gekommen ist, wo doch die Kassen angeblich so überlastet sind?

Provokante Frage: Wird diese Errungenschaft bewusst zurückgehalten, weil die Zahnmedizin und Zahnärzte, ja ein ganzer Wirtschaftszweig, finanzielle Einbußen befürchten würden? Wenn die Zahngesundheit in der westlichen Welt verbessert würde, könnten über die Hälfte der uns bekannten Krankheiten verhindert werden. Denn an jedem Zahn hängen Organe und Faszien, die eng miteinander verbunden sind.

Die Rolle des Zahnarztes und sein Umfeld

Nicht zu vergessen ist die nach wie vor bestehende Gefahr durch Amalgamfüllungen, die trotz bekannter Gesundheitsrisiken immer noch verwendet werden. Auch moderne Materialien wie Legierungen, Klebstoffe und Anästhetika können problematisch sein.

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Der Zahnarztbesuch ist eine sehr intime Angelegenheit, die oft nicht ausreichend beachtet wird. Der Patient (engl. „patient“, was auf Deutsch so viel wie „geduldig, ertragend“ bedeutet) sitzt hilflos im Zahnarztstuhl, während an seinen Zähnen gearbeitet wird, was oft zu Traumata führen kann. Diese Traumata tragen nicht zur Heilung bei, sondern fördern die Angst vor Zahnarztbesuchen, sodass oft die Zahnsituation eben deswegen eskaliert.

Kostenfaktor und soziale Ungleichheit in der Zahnbehandlung

Ganz zu schweigen davon, dass der Kostenfaktor wirklich guter Zahnbehandlung die Menschen in eine „obere“ und „untere“ Klasse einteilt, sie aus finanziellen Gründen dazu zwingt, sich mit krank machender Zahnhygiene abzufinden.

Nebenbei wird durch Okklusion (Fehlbiss) eine fehlerhafte Statik im Körper provoziert. Beckenschiefstände, myofasziale Missstände und das gepaart mit der „Sitzgesellschaft“ zu der wir entartet sind. Ein gefundenes Fressen, um sich an den „wegen Unwissenheit ausgelieferten Kassenpatienten“ zu bereichern? Warum zahlen die Pflichtkassen nur „mindere“ Behandlung? Warum zahlen sie nicht genau die Behandlung, die all dem vorbeugend entgegenwirken würde? Müssten sie nicht genau solche Methoden fördern und propagieren, um Kosten zu sparen und durch solche Behandlungsformen die Menschen gesünder werden zu lassen? Und warum ist eigentlich die Angst vor dem Zahnarzt so groß? Nur weil es weh tut oder weil wir instinktiv wissen, dass da nicht wirklich „Heilung“ stattfindet und die Hilfe eine fragliche ist. Immerhin ist der Mensch auf dem Zahnarztstuhl dem Behandler mehr als ausgeliefert. In den Mundraum eines Menschen einzugreifen, der ebenso zu seinem Intimbereich gehört, wie seine Geschlechtsorgane, ist mit größter Verantwortung verbunden. Ob das jedem Zahnarzt bewusst ist, kann in Frage gestellt werden.

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Fazit: Ein Aufruf zum Handeln

Wir könnten das aber ändern. Ultraschall ist nicht für Zahnreinigung gedacht. Darum diese Aufklärung, auch mit der Bitte, dass die Betroffenen nach solchen Behandlungsmethoden verlangen. Die Ärzte und die Kassen danach fragen und auf Möglichkeiten drängen, dass solche Behandlungsmethoden weitere Verbreitung und Anwendung finden. Es ist wie immer und überall in unserer Verantwortung, aktiv an die Dinge zu gehen, um bessere Zustände zu schaffen.

Hilfreiche Tipps fürs Zahnfleisch:

  • Mit Solewasser 3 x täglich spülen
  • Kokosöl ziehen
  • Zahnbürsten immer desinfizieren

Hilfreiche Produkte zur Zahnerneuerung (zum Beispiel im Zusammenspiel mit einer Ultraschallzahnbürste)

Weitere deutsche Quelle für Ultraschall in der Zahnmedizin:

https://www.zpk-herne.de/zahnchirurgie/piezochirurgie

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Quelle: Nachwachsende Zähne: Ist das möglich?