
Heuschnupfen – Natürliche Mittel
Heuschnupfen ist im Frühjahr Ihr ständiger Begleiter? Mit der richtigen Ernährung machen Sie sich stark gegen die Frühjahrsallergie. Auch bestimmte Hausmittel und ausgewählte Nahrungsergänzungen können helfen. Wir stellen die besten natürlichen Mittel vor, die sich bei Heuschnupfen bewährt haben.
Heuschnupfen – Die Frühlingsallergie
Beim Heuschnupfen handelt es sich um eine sog. saisonale allergische Rhinitis, die zwischen 15 und 40 Prozent der Bevölkerung betreffen kann. Sie tritt immer dann auf, wenn die Jahreszeit wechselt und allergene Pflanzen zu blühen beginnen, was meist im Frühling der Fall ist.
Wenn der Pollenflug einsetzt und die Pollen – oft kilometerweit – durch die Luft fliegen, kommt es selbst bei Menschen, die weit weg von Wald und Wiesen leben, zu allergischen Reaktionen wie Schnupfen, Husten und Augenreizungen.
Hinweis: Alle im Laufe des Artikels genannten weiterführenden Artikel finden Sie, wenn Sie ganz nach unten scrollen unterhalb der Kommentare.
Nachteile von Heuschnupfen-Medikamenten
Viele verschreibungsfreie Medikamente zur Behandlung solcher Frühjahrsallergien sind zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Diese Medikamente können jedoch verschiedene Nebenwirkungen mit sich bringen – und somit auch unnötige Folgekosten, vom zusätzlichen Leiden ganz zu schweigen.
Ältere Antihistaminika wie Diphenhydramin oder Dimetinden machen oft müde – was abends oft sogar erwünscht ist, tagsüber aber gefährlich werden kann (z. B. während der Arbeit oder im Verkehr).
Meist setzen Ärzte daher inzwischen auf modernere Wirkstoffe wie Loratadin oder Cetirizin, die tagsüber besser verträglich sind. Dennoch können auch diese Nebenwirkungen wie Benommenheit, Kopfschmerzen oder Appetitverlust mit sich bringen.
Natürliche Maßnahmen und Mittel haben keine Nebenwirkungen, sind meist leicht um- oder einzusetzen und helfen häufig nicht nur gegen den Heuschnupfen, sondern verbessern auch die Allgemeingesundheit. Schon allein die Ernährung kann eine allergische Rhinitis bessern oder dazu führen, dass sie nicht mehr auftritt.
Nachfolgend stellen wir Hausmittel vor, die bei Heuschnupfen helfen und weiter unten die passende Ernährung.
Hausmittel bei Heuschnupfen
Bekannte Hausmittel zur Linderung der typischen Symptome sind die folgenden
Nasenspülungen mit Salzwasser
Regelmäßige Nasenspülungen mit einer isotonischen Salzlösung helfen, die Nasenschleimhäute von Pollen zu befreien und können so die Symptome lindern. Hierfür eignet sich beispielsweise Emser Salz, das in lauwarmem Wasser gelöst und mit einer Nasendusche angewendet wird.
Man nimmt etwa 2,5 g Emser Salz pro 100 ml Wasser (lauwarm). Ideal ist die Anwendung im Badezimmer über dem Waschbecken mit leicht nach vorne geneigtem Kopf.
Nach der Anwendung die Nase sanft schnauben, um das restliche Wasser zu entfernen.
Während der Pollenzeit kann man zweimal täglich (morgens und abends) eine solche Nasenspülung durchführen. Öfter als dreimal täglich sollte man die Spülung nicht machen, weil die Nasenschleimhäute auch austrocknen können.
* Hier erhalten Sie eine Nasendusche mit Emser-Salz-Päckchen. (Der Hersteller versicherte uns schriftlich, dass „Bisphenol A und Phthalate (Weichmacher) in den Materialien der Emser® Nasendusche nicht eigesetzt werden.“)
* Hier erhalten Sie ein Nasenspülsalz in umweltfreundlicher Dose (ohne Einzelpackungen).
Der Vorteil des Nasenspülsalzes ist seine pharmazeutisch reine Qualität (99,9 % Reinheit; frei von Schwermetallen, Mikroplastik, Schwermetallverbindungen oder organischen Verunreinigungen).
Dampfbäder mit ätherischen Ölen
Dampfinhalationen reinigen und befeuchten die Nasenschleimhäute, was den Juckreiz mindern kann. Durch Zugabe von ätherischen Ölen wie Eukalyptus, Fenchel oder Pfefferminze wird die Wirkung verstärkt. Die Öle wirken schleimlösend, leicht entzündungshemmend und beruhigend auf die Schleimhäute.
Gerade bei verstopfter Nase, Druckgefühl oder Nebenhöhlenreizungen können Inhalationen sehr angenehm sein
Dazu wird heißes Wasser in eine Schüssel gegeben, einige Tropfen des Öls hinzugefügt und der aufsteigende Dampf für etwa zehn Minuten inhaliert.
Achten Sie auf hochwertige ätherische Öle (100 %) in Bio-Qualität.
* Hier erhalten Sie ein hochwertiges Eukalyptusöl.
Wählen Sie die ätherischen Öle je nach Ihren persönlichen Allergien aus, da z. B. Beifußallergiker auf Fenchel und Pfefferminze reagieren könnten. Im Zweifel inhalieren Sie nur mit isotonischer Kochsalzlösung (9 g Salz pro Liter Wasser).
* Für Dampfbäder/Inhalationen sind Inhalatoren ideal.
Homöopathie
Galphimia glauca in der D12 ist ein bewährtes homöopathisches Mittel bei typischen Heuschnupfensymptomen und eignet sich für die Selbstmedikation bei akuten Beschwerden.
In klinischen Studien konnte das Mittel juckende Augen, Niesreiz und Fließschnupfen (pollenbedingt) lindern (14). Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die allgemeine methodische Qualität der eingeschlossenen Studien oft gering war und weitere hochwertige Forschung erforderlich ist, um definitive Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Man nimmt 7 Wochen vor Beginn der Pollensaison täglich 5 Globuli ein, nach 3 Wochen pausiert man 1 Woche und nimmt erneut 3 Wochen lang täglich 5 Globuli.
* Die Globuli erhalten Sie z. B. hier: Galphimia glauca D12.
Für eine tiefgreifende und langfristige Behandlung empfiehlt sich eine individuelle homöopathische Anamnese durch einen erfahrenen Homöopathen.
Entspannungstechniken
Stress kann allergische Reaktionen verstärken. Methoden wie Autogenes Training, Yoga oder Meditation helfen, das Stressniveau zu senken und können somit indirekt die Heuschnupfensymptome mildern.
Welche Ernährung bei Heuschnupfen?
Eine gesunde Ernährung kann sich nachweislich sehr positiv bei Allergien und somit auch bei Heuschnupfen auswirken (6). Damit bestimmte Lebensmittel Heuschnupfen lindern können, sollten sie regelmäßig gegessen werden.
Es genügt also nicht, eine Portion Brokkoli zu essen und der Heuschnupfen ist weg. Stattdessen sollten die genannten Lebensmittel am besten kombiniert, mehrmals wöchentlich gegessen und idealerweise frisch zubereitet werden.
(Unsere * vegane online Kochschule mit zahlreichen Kochkursen hilft Ihnen dabei.)
Natürlich ist unsere Lebensmittelliste nicht vollständig, wird aber regelmäßig ergänzt, sobald es zu weiteren Lebensmitteln entsprechende Studien geben sollte:
1. Brokkoli
Brokkoli kann Heuschnupfen gleich auf zwei verschiedene Arten lindern. Das Kohlgemüse kann – als Mitglied der Kreuzblütlerfamilie – aufgrund seines Gehaltes an antioxidativen Senfölglykosiden Entzündungen der Atemwege lindern, die zu einer allergischen Rhinitis und anderen Atemwegserkrankungen führen können.
Brokkoli kann daher dazu beitragen, verstopfte Nasenneben- und Stirnhöhlen zu befreien. Zudem ist Brokkoli reich an entzündungshemmendem Vitamin C. Forscher beobachteten, dass eine Vitamin-C-reiche Ernährung Symptome bei einer allergischen Rhinitis lindern könnte (2).
Damit sich die Wirkstoffe im Brokkoli am besten entfalten können, schneiden Sie ihn ganz fein oder raspeln Sie ihn (zumindest die Strunkteile) und lassen ihn 10 Minuten stehen. In dieser Zeit bilden sich die gesundheitsfördernden Wirkstoffe.
Anschließend dämpfen Sie das Gemüse ganz leicht oder Sie essen es roh. Wenn letzteres der Fall ist, können Sie den Brokkoli nach dem Zerkleinern marinieren (mit Zitronensaft, Olivenöl und etwas Tamari) und mariniert 10 Minuten ziehen lassen. Dann fügen Sie Zwiebelwürfelchen und andere Zutaten hinzu.
Brokkoli kann auch in Form von würzig-frischen Brokkoli-Sprossen gegessen werden, die sich innerhalb von drei bis vier Tagen auf der Fensterbank im Keimgerät ziehen lassen. In einer Untersuchung zeigte die Einnahme einer Zubereitung aus 200 g Sprossen eine gute Wirkung auf entzündete Atemwege (1).
2. Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte sind ebenfalls gute Vitamin-C-Lieferanten. Eine große Orange schenkt Ihnen bereits 100 mg Vitamin C. Gemeinsam mit Brokkoli sind Sie damit schon sehr gut versorgt.
Natürlich können Sie auch andere Zitrusfrüchte wie Grapefruits, Zitronen, Orangen, Mandarinen, Limetten etc. für Shakes und Säfte verwenden. Entscheiden Sie sich jedoch für frische Früchte und frisch gepresste Zitrussäfte.
Um Dosenfrüchte und gekaufte Säfte machen Sie besser einen Bogen. Informationen zum Unterschied zwischen gekauften und frisch gepressten Säften finden Sie in unserem Artikel: Saftkur zum Entgiften.
3. Grüne Blattgemüse
Grüne Blattgemüse sind u. a. reich an Carotinoiden und anderen Antioxidantien. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die allergische Symptome bekämpfen können (3).
Greifen Sie also – wenn immer möglich – zu Grünkohl, Spinat, Mangold und anderen dunkelgrünen Gemüsesorten und bereiten Sie diese mit ein wenig hochwertigem Olivenöl zu, um die Aufnahme der fettlöslichen Carotinoide zu fördern oder trinken Sie diese Gemüse genüsslich in einem grünen Smoothie (mit etwas Mandelmus oder Algenöl).
Letzteres ist eine sehr gute Quelle für langkettige Omega-3-Fettsäuren, so dass Sie mit dieser Kombination gleich zwei Anti-Heuschnupfen-Mittel kombinieren. Neben den Antioxidantien wirken nämlich auch die Omega-3-Fettsäuren der allergischen Reaktion entgegen (4).
* Hier erhalten Sie das Algenöl, das auch in Kapselform eingenommen werden kann.
4. Brennnessel
Die Brennnessel (Urtica dioica) lindert Entzündungsprozesse, die mit allergischen Symptomen des Heuschnupfens einhergehen. Wie kann das sein, wo die Brennnessel doch selbst eine Menge Histamine enthält, also jene Substanz, die der Körper bei einer allergischen Reaktion im Übermaß produziert?
Gerade aufgrund ihres Histamingehalts soll die Brennnessel offenbar einen überaus positiven Einfluss auf allergische Erkrankungen haben. Sie kann dadurch dem Organismus die Möglichkeit geben, sich an gewisse Histaminmengen zu gewöhnen.
Brennnesseln können frisch geerntet und entsaftet oder als Gemüse (wie Spinat) zubereitet werden. Brennnesseln können auch in Form von Tee getrunken oder als Brennnesselextrakt-Kapseln eingenommen werden (5). (Es sollte ein Präparat aus Brennnesselblättern sein, also nicht aus der Wurzel).
Auch das Blattpulver könnte für Smoothies verwendet werden, z. B. * dieses Bio-Blattpulver.
5. Holunderbeeren
Holunderbeeren stärken so gut das Immunsystem, dass sie oft als DAS natürliche Grippe-Heilmittel gelobt werden. Doch nicht nur bei Grippe sind die tiefschwarzen Beeren ein Segen, sondern offenbar auch bei Allergien, wie Heuschnupfen.
Die Holunderbeere enthält ungewöhnlich hohe Mengen an verschiedenen Antioxidantien und Phytonährstoffen. Vermutlich ist es die einzigartige Komposition all dieser Stoffe und die große Menge an Flavonoiden in den Holunderbeeren, die sich so vorteilhaft auf Entzündungsprozesse auswirken, so dass allergische Symptome dadurch verbessert werden können.
Trinken Sie am besten Holundersaft (reinen Muttersaft bzw. 100 % Direktsaft ungesüßt), z. B. 2-mal täglich jeweils 30–50 ml – am besten pur oder mit wenig Wasser verdünnt und vor den Mahlzeiten. Nur bei empfindlichem Magen könnte man ihn auch nach dem Essen trinken.
Weitere Informationen zur Zubereitung oder Verarbeitung von Holunderbeeren (die roh nicht gegessen werden sollten!) finden Sie in unserem Holunderartikel mit dem Titel Holunder gegen Grippe und Erkältung.
6. Zwiebeln, Knoblauch und Äpfel
Quercetin ist ein anderer kraftvoller Pflanzenstoff, der als Waffe gegen Allergien dienen kann und ganz ähnlich wie Antihistamine wirkt. Zu den Lebensmitteln, die besonders reich an Quercetin sind, gehören Zwiebeln, Knoblauch und Äpfel.
Dennoch erreicht man auch mit diesen als quercetinreich geltenden Lebensmittel oft nicht die für eine Wirkung benötigte Dosis. Daher gibt es * Quercetin auch als Nahrungsergänzung in Kapseln.
7. Petersilie
Auch Petersilie gehört zu jenen Lebensmitteln, welche die Ausschüttung von allergieauslösenden Histaminen verhindern kann. Petersilie kann sehr gut in Suppen, Salaten und ganz besonders gut in grünen Smoothies eingesetzt werden.
8. Thymian
Das Heil- und Würzkraut Thymian ist ein äußerst effektiver natürlicher Schleimlöser, der zu Beginn einer sich anbahnenden Frühlingsallergie dafür sorgt, dass die Schleimproduktion abnimmt (9).
Zu diesem Zweck befindet sich Thymian sogar in einigen pharmazeutischen Medikamenten. Zudem weist das Gewächs sehr effektive antimikrobielle Eigenschaften auf, die bei der Bekämpfung von Infektionen aufgrund von übermäßiger Schleimbildung behilflich sind.
Um sich die positiven Auswirkungen des Thymians zu Nutzen zu machen, sollten Sie zweimal am Tag einen Tee aus frischem Thymian zubereiten.
9. Anti-Allergie-Suppe
Aus fast allen zuvor genannten Zutaten lässt sich eine wunderbare Suppe mit anti-allergischem Potential zubereiten. Die Anti-Heuschnupfen-Suppe wird folgendermaßen hergestellt:
- Kochen Sie eine Zwiebel mit Schale und eine Knoblauchzehe in einem Topf mit Wasser. (Achten Sie auf eine einwandfreie Zwiebel; manche weisen Schimmel unter der Schale auf).
- Fügen Sie nun eine Tasse mit gehacktem Brokkoli hinzu und kochen Sie die Mischung fünf Minuten lang.
- Geben Sie jetzt eine Tasse Brennnesselblätter hinzu, eine halbe Tasse mit gehacktem Staudensellerie, eine Tasse mit gemischtem grünem Blattgemüse sowie etwas frischen Thymian.
- Kochen Sie die Suppe erneut für 3 bis 5 Minuten.
- Entfernen Sie die Zwiebelschale.
- Fügen Sie zum Schluss gehackte Petersilie hinzu und würzen Sie die Suppe nach Geschmack mit Kräutersalz, schwarzem Pfeffer, Kurkuma, Curry oder was auch immer Sie mögen. Guten Appetit!
Lebensmittel, die Heuschnupfen fördern
Neben den empfohlenen Lebensmitteln, die eine allergische Rhinitis lindern können, sollten Sie in jedem Fall auch die Lebensmittel meiden, die den Heuschnupfen verstärken können.
So zeigte sich, dass eine Ernährungsweise mit vielen tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Geflügel und Meeresfrüchte, das Risiko für eine allergische Rhinitis und andere Allergien fördert. Eine gesunde Ernährungsweise mit viel frischem Obst und Gemüse kann das Allergie-Risiko hingegen senken (12).
Bewegung bessert Heuschnupfen
Denken Sie unbedingt an Bewegung. Bewegung und Sport gehören bei fast allen chronischen Erkrankungen zu den wichtigsten Komponenten in der ganzheitlichen Therapie!
Natürlich wird nicht nur Ihr Heuschnupfen dadurch besser werden. Sie werden sich insgesamt wohler und fitter fühlen, beweglicher und leistungsfähiger werden, da von Bewegung der gesamte Körper profitiert.
Cardio-Training
In einer Studie von 2018 beispielsweise liefen oder walkten die Teilnehmer 8 Wochen lang dreimal wöchentlich je 30 Minuten auf dem Laufband (17) (sie hielten dabei ihre Herzfrequenz auf 65–70 % der Herzfrequenzreserve (HRR)).
Eine zweite Gruppe machte dasselbe und nahm zusätzlich täglich 2000 mg Vitamin C ein.
Beiden Gruppen ging es nach 8 Wochen deutlich besser als der Kontrollgruppe, die nicht aufs Laufband ging. Die Sportlichen hatten weniger Symptome, sinkende Werte für oxidativen Stress, sinkende Entzündungswerte und reagierten bei einem Test mit Hausstaub weniger stark.
Ob das Vitamin C einen zusätzlichen Effekt hatte, konnte nicht beobachtet werden.
Gemäßigter Sport ist also gut, während intensiver Sport u. U. eher gemieden werden sollte. Denn in einer Untersuchung von 2020 hieß es, intensiver Sport könnte die Symptome verschlimmern (18).
Allerdings ist denkbar, dass dies insbesondere Sport betrifft, der im Freien praktiziert wird, weil man dort natürlich auch verstärkt mit Pollen in Kontakt kommt und diese dann stark inhaliert.
Falls Sie gerne Outdoor-Sport machen, beobachten Sie, wie sich Ihre Symptome langfristig verändern. Steigen Sie im Zweifel auf Sport im Fitnessstudio um.
Krafttraining
Damit sich das Fitnessstudio lohnt, sollten Sie dort gleich auch mit Krafttraining loslegen. Laut einer Studie von 2025 mit 156 Heuschnupfen-Patienten bessert 6-monatiges Krafttraining signifikant die typischen Symptome, erhöht die Lebensqualität und senkt die Entzündungswerte (19) – im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die kein Krafftraining machte.
Die Patienten in der Trainingsgruppemm absolvierten drei Trainingseinheiten pro Woche, die jeweils 45–60 Minuten dauerten. Die Übungen zielten auf die Hauptmuskelgruppen ab, wobei die Gewichte/Widerstände kontinuierlich erhöht wurden.
Nahrungsergänzungsmittel gegen Heuschnupfen
Oben hatten wir bereits an mancher Stelle sinnvolle Nahrungsergänzungen angesprochen (Algenöl und Quercetin), die bei Heuschnupfen oder zur Vorbeugung desselben sehr hilfreich sein können. Nachfolgend stellen wir weitere anti-allergische Nahrungsergänzungsmittel und auch Heilpflanzen vor:
Schwarzkümmelöl
Der Effekt von Schwarzkümmelöl auf Heuschnupfen beruht auf einer Kombination aus antihistaminischer, entzündungshemmender, antioxidativer und immunmodulierender Wirkung. Die Hauptverbindung Thymoquinon spielt dabei die zentrale Rolle.
In einer Meta-Analyse von 2024 überprüfte man acht Studien zur Einnahme von Schwarzkümmelöl bei Heuschnupfen:
Die mit Schwarzkümmelöl behandelten Gruppen wiesen eine signifikant höhere Gesamtwirksamkeitsrate auf als die Kontrollgruppen. Zudem wurde eine deutliche Verbesserung der Nasensymptome festgestellt (20). Nebenwirkungen waren nur geringfügig zu beobachten, wenn überhaupt.
Man nimmt z. B. 1 bis 2 TL des Öls pro Tag.
Weitere Möglichkeiten der Einnahme und Anwendung sowie Dosierung erklären wir in unserem Artikel mit dem Titel Schwarzkümmelöl: Wirkung und Anwendung.
* Hier erhalten Sie ein hochwertiges Schwarzkümmelöl.
Sulforaphan
Sulforaphan ist ein in Kreuzblütlern wie Brokkoli vorkommender sekundärer Pflanzenstoff. Studien deuten darauf hin, dass Sulforaphan die Barrierefunktion der Nasenschleimhaut verbessern und entzündliche Zytokine reduzieren kann (15).
* Hier erhalten Sie Sulforaphan.
Resveratrol
Resveratrol ist ein Pflanzenstoff, der u. a. in Trauben vorkommt. In einer Studie von 2018 zeigte sich, dass ein Spray mit 0,1 % Resveratrol (dreimal täglich in jedes Nasenloch verabreicht) nach 1 Monat die Symptome genauso gut linderte wie ein Spray mit Budesonid (ein Glucocorticoid) (8).
Taurin
Bei Menschen mit Heuschnupfen ist der Spiegel der Superoxiddismutase (SOD) – einem körpereigenen Antioxidans – reduziert. In ersten Zell- und Tierstudien konnte Taurin den SOD-Spiegel erhöhen und gleichzeitig entzündungshemmend wirken (16).
Wenn Sie vielleicht ohnehin Taurin einnehmen (siehe unseren Artikel Taurin: Vitalstoff für Herz und Muskeln), dann tut die Aminosäure Ihnen in jedem Fall auch im Hinblick auf Ihren Heuschnupfen gut.
Wenn Sie die Aminosäure einnehmen möchten, bieten sich z. B. * diese Kapseln mit 1.000 mg Taurin an.
NAC (N-Acetylcystein)
NAC wirkt schleimlösend, antioxidativ und unterstützt die Glutathionbildung (Glutathion ist eines der wichtigsten körpereigenen Antioxidantien). Studien zeigen eine Verbesserung bei Atemwegserkrankungen (auch Asthma und COPD).
Bei schleimbildendem Heuschnupfen (verstopfte Nase, Nebenhöhlen) oder wenn Sie zusätzlich Asthma haben, könnte NAC daher hilfreich sein. Dosiert wird meist zweimal täglich je 300 – 600 mg.
Näheres lesen Sie in unserem Artikel N-Acetyl-Cystein: Wirkung und Anwendung.
* Hier erhalten Sie N-Acetylcystein.
MSM (Methylsulfonylmethan)
Organischer Schwefel wirkt entzündungshemmend und antioxidativ. Auch reduziert er die Histaminfreisetzung. In einer kleinen Humanstudie (Barrager et al., 2002) führte die tägliche Einnahme von 2,6 g MSM/Tag zu einer signifikanten Reduktion von Niesen, Juckreiz und verstopfter Nase.
Alles über MSM lesen Sie in unserem Artikel MSM: Wirkung und Nebenwirkungen.
* Hier erhalten Sie MSM-Produkte.
Vitamin D
Vitamin D wirkt immunmodulierend und kann die Th2-Immunantwort dämpfen, die bei Allergien oft überaktiv ist. Studien zeigen bei Menschen mit Vitamin-D-Mangel (unter 20 ng/ml) eine erhöhte allergische Reaktivität.
Nimmt man das Vitamin ein bzw. behebt man den Mangel kann dies die Symptome lindern und Entzündungswerte senken. Man nimmt meist zwischen 1000 und 4000 IE pro Tag ein – je nach Vitamin-D-Status, den man vorab beim Arzt bestimmen lässt.
Die Einnahme ist in jedem Fall auch zur Prävention sehr sinnvoll. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel 15 Tipps: So optimieren Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel.
* Hier erhalten Sie individuell dosierbare und hochwertige Vitamin-D-Tropfen.
Probiotika
Wissenschaftliche Studien weisen zudem immer mehr darauf hin, dass die Entstehung von Allergien und Heuschnupfen mit einer gestörten Darmflora bzw. geschädigten Darmschleimhaut zusammenhängt.
Sind Darmflora und Darmschleimhaut hingegen gesund, so ist auch das Immunsystem stark. Allergien entstehen nun oft gar nicht erst.
In einer Übersichtsarbeit von 2022 hieß es, Probiotika bieten klare Vorteile für Patienten mit Heuschnupfen und können künftig eine Komponente in der Therapie darstellen. Denn Probiotika haben eine hervorragende immunregulierende Wirkung (10).
Allerdings müssen die optimalen Bakterienstämme, die optimale Dosierung und die optimale Wirkdauer von Probiotika noch herausgefunden werden.
Verschiedene Studien zeigten jedoch bereits eine gute Wirkung verschiedener probiotischer Bakterienstämme und Kombinationen daraus (7), z. B. eine Kombination aus Bifidobacterium longum BB536, (3 Milliarden Einheiten), Bifidobacterium infantis M-63 (1 Milliarde Einheiten) und Bifidobacterium breve M-16 V (1 Milliarde Einheiten) – täglich für 2 Monate.
Auch die Kombination aus Bifidobacterium animalis subsp. Lactis BB12 und Enterococcus faecium L3 (1 Beutel mit 2 × 109 CFU/2.5 g pro Tag) besserte die Symptome. Genauso eine Kombination aus Lactobacillus gasseri KS-13, Bifidobacterium bifidum G9-1 und B. longum MM-2 (1,5 Milliarden CFU tpro Kapsel; 2 Kapseln pro Tag).
Die genannten Stämme finden sich in vielen probiotischen Präparaten, z. B. in den Combi-Flora-Präparaten von effective nature.
Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Artikel Probiotika können bei Heuschnupfen helfen.
Pestwurz
Die Pestwurz ist eine Heilpflanze, die lediglich in kleinen Dosen eingenommen wird. Die Blätter und Wurzeln der Pestwurz enthalten die sog. Petasine. Sie können allergieauslösende Reaktionen hemmen, sollten aber nicht bei kleinen Kindern und Personen über 65 Jahre eingesetzt werden.
Bei einer großen britischen Meta-Analyse stellte man fest, dass in fünf der sechs untersuchten Studien die Pestwurz Allergien mildern konnte. Schweizer und deutsche Forscher hatten in diesen Studien herausgefunden, dass die Pestwurz genauso wirksam war wie apothekenpflichtige Medikamente (Antihistaminika) mit dem Wirkstoff Cetirizin.
Dabei linderte ein Pestwurzextrakt Niesanfälle, Juckreiz, Fließschnupfen und tränende Augen in nur fünf Tagen (11) – und zwar ohne die für Antihistaminika typischen Nebenwirkungen.
Allerdings wurde ein standardisierter Spezialextrakt ZE339 verwendet (standardisiert auf 8 mg Petasine pro Tablette – Einnahme 4-mal täglich 1 Tablette). Anbieter fanden wir dazu nur in der Schweiz. Fragen Sie am besten in Ihrer Apotheke danach.
Akupunktur
Obwohl wir uns insbesondere auf Selbsthilfemaßnahmen konzentrieren möchten, stellen wir hier auch die Akupunktur als mögliche Therapiemethode vor. In China wird sie im Rahmen der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) häufig bei Heuschnupfen eingesetzt.
In einem Übersichtsartikel (Review), der 2024 im International Journal of General Medicine erschienen war, heißt es, dass Akupunktur weltweit zunehmend als alternative Behandlung für Heuschnupfen anerkannt wird (21). Denn mehrere klinische Studien und systematische Übersichten deuten darauf hin, dass Akupunktur die Symptome signifikant lindern kann.
Die möglichen Wirkmechanismen der Akupunktur sind dabei die folgenden:
Modulation des Immunsystems
Akupunktur könnte das Gleichgewicht zwischen Th1- und Th2-Zellen beeinflussen und die Produktion von spezifischem IgE reduzieren.
Entzündungshemmung
Durch die Hemmung von proinflammatorischen (entzündungsfördernden) Zytokinen wie IL-1β, IL-8 und anderen könnte Akupunktur entzündliche Prozesse in der Nasenschleimhaut reduzieren.
Regulation des autonomen Nervensystems
Akupunktur könnte die Funktion des autonomen Nervensystems modulieren, was bei der Kontrolle von Heuschnupfen-Symptomen eine Rolle spielt.
Nebenwirkungen sind bei der Akupunktur selten und wenn, so geringfügig.
Wenn Sie sich mit Akupunktur therapieren lassen möchten, so gehen Sie bei der Suche nach einem passenden Akupunkteur kritisch und sorgfältig vor.
Worauf Sie dabei achten sollten, erklären wir in unserem Artikel Akupunktur – So wirkt die Heilkunst aus China (unter „Wie findet man einen guten Akupunkteur?“).
Fazit: Heuschnupfen muss nicht sein!
Heuschnupfen kann somit mit zahlreichen Maßnahmen beeinflusst und gebessert werden. Wir fassen das oben Gesagte kurz zusammen:
- Wenden Sie bei akuten Beschwerden die oben vorgestellten Hausmittel an.
- Stellen Sie Ihre Ernährung auf eine gesunde, pflanzenbasierte und basenüberschüssige Ernährung um.
- Integrieren Sie insbesondere Brokkoli, Zitrusfrüchte, grüne Blattgemüse, Zwiebel, Knoblauch, Äpfel sowie Kräuter, wie Petersilie und Thymian.
- Verwenden Sie ab und zu Brennnesselblattpulver im Smoothie und trinken Sie täglich ein Gläschen Holunderbeerensaft.
- Genießen Sie regelmäßig (3- bis 4-mal pro Woche) die Anti-Allergie-Suppe.
- Kümmern Sie sich um mehr Bewegung; machen Sie regelmäßig Sport – am besten indoor! Beispiel: 3- mal wöchentlich je 30 Minuten laufen oder walken (auf dem Laufband) oder radeln im Fitnessstudio (Spinning) sowie 3-mal wöchentlich Krafttraining (à 45 – 60 Minuten).
- Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel überprüfen und nehmen die für Sie individuell passende Dosis ein – gemeinsam mit Vitamin K2, Magnesium und Vitamin A (wie in unserem Artikel Vitamin D – Die richtige Einnahme erklärt).
- Nehmen Sie täglich 1 bis 2 TL Schwarzkümmelöl (am besten schon Wochen vor der Pollenflugsaison) und versorgen Sie sich über Algenöl mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren (Dosis, wie auf dem jeweiligen Präparat angegeben).
- Da Allergien die Folge einer beeinträchtigten Darmflora und Darmgesundheit sein können, bauen Sie Ihre Darmflora auf, z. B. wie in unserem Artikel Darmflora aufbauen: Anleitung und Tipps erklärt.
- Bei schleimbildendem Heuschnupfen kann Ihnen NAC (N-Acetyl-Cystein) helfen.
Als optionale Nahrungsergänzungsmittel bieten sich Sulforaphan, Taurin und MSM an. Konzentrieren Sie sich jedoch zunächst auf die ersten der o. g. Punkte. Eine insgesamt gesunde Ernährungs- und Lebensweise ist wichtiger, als zahlreiche Nahrungsergänzungen zu nehmen.
Quelle: Heuschnupfen – Natürliche Mittel