Angststörung: Achtsamkeit so wirksam wie Antidepressivum

Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) – eine Therapieform in der Psychologie – ist bei der Behandlung von Angststörungen genauso wirksam wie ein gängiges Antidepressivum, jedoch mit deutlich weniger Nebenwirkungen. Dies ergab eine Studie aus 2024.

Bei Angst: MBSR statt Antidepressiva

Eine Studie des National Institute of Mental Health aus 2024 hat gezeigt, dass Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) bei der Behandlung von Angststörungen ebenso wirksam ist wie das Antidepressivum Escitalopram (1).

Escitalopram ist unter den Bezeichnungen Lexapro und Cipralex im Handel und gehört zur Gruppe der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs)).

Mit Angststörungen sind hier Agoraphobie (Platzangst), Panikstörungen, generalisierte sowie soziale Angststörungen gemeint.

In der Studie nahmen 276 Erwachsene mit diagnostizierten Angststörungen teil, die entweder ein Training in MBSR oder das Antidepressivum Escitalopram erhielten. Die MBSR-Gruppe nahm an wöchentlichen Achtsamkeitssitzungen teil, während die andere Gruppe täglich 10 bis 20 mg Escitalopram einnahm.

Kaum Nebenwirkungen bei MBSR

Nach acht Wochen zeigten beide Gruppen ähnliche Verbesserungen bei den Angstwerten, ohne signifikante Unterschiede in der Reduktion von Angstsymptomen. Die Nebenwirkungen waren jedoch erheblich geringer in der MBSR-Gruppe. Nur 15 % berichteten von Nebenwirkungen.

Zahlreiche Nebenwirkungen durch das Antidepressivum

In der Escitalopram-Gruppe hingegen klagten 79 % über eine oder mehrere der folgenden Nebenwirkungen:

  1. Übelkeit
  2. Kopfschmerzen
  3. Mundtrockenheit
  4. Übermäßiges Schwitzen
  5. Schlaflosigkeit
  6. Müdigkeit (Erschöpfung)

Bei Angst besser erst MBSR testen

Diese Ergebnisse sprechen dafür, MBSR verstärkt als risikoärmere Behandlung für Angststörungen in Betracht zu ziehen.

In unserem Artikel Achtsamkeit in 6 Übungen erlernen erklären wir genau, was MBSR ist und wie Sie die Methode lernen und umsetzen können.

Quelle: Angststörung: Achtsamkeit so wirksam wie Antidepressivum