Immer mehr Menschen legen öfter einen Fastentag oder sogar eine Fastenkur ein: Der Verzicht auf Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten hebt die Stimmung, entgiftet den Körper und stärkt das Immunsystem. Die Auswahl dazu ist riesig. Wir stellen sechs der bekanntesten Fastenkuren vor.
Der Aschermittwoch markiert den Beginn der Fastenzeit. Und während sie noch immer bedeutsam ist für viele Menschen, legen auch immer mehr Menschen regelmäßig einen Fastentag oder sogar eine Fastenkur ein: Der Verzicht auf Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten hebt die Stimmung, entgiftet den Körper und stärkt das Immunsystem. Fastenkuren gibt es wie Sand am Meer, wobei das Schema aber eigentlich stets dasselbe ist, sagt Ökotrophologin und Ernährungsökonomin Aline Bettendorf:
„Man beginnt mit einem bis drei Übergangstagen, an denen man von normaler Kost auf leichtbekömmliche, kalorienarme umsteigt.“ Damit bereitet sich der Körper auf die drastischen
Veränderungen während des Fastens vor. Während dieser Übergangsphase ist eine Darmreinigung
wichtig, etwa durch Kräuterkuren, die verhindern, dass der Darm weiter Gifte aufnimmt oder dass
Hungergefühle entstehen.
Während des eigentlichen Fastens ist es wichtig, viel zu trinken.
„Mindestens einen bis zwei Liter Wasser oder Tee täglich sollten es sein“, sagt die Ernährungsökonomin Bettendorf, die bei
Topfruits.de, einem Versender spezieller Naturprodukte arbeitet. Sie rät dazu, in der Entgiftungszeit auf feste, kalorienreiche Nahrung zu verzichten. „Wer in der Fastenzeit entgiften will, braucht zuallererst Enzyme und einen gewissen Nahrungsmangel.“ Wie der japanische Arzt Dr. Hiromi Shinya nach jahrzehntelangen Studien zu diesen Themen schreibt, kommt die Reinigung in den
Zellen erst richtig zustande, wenn der Organismus auf einen gewissen Notbetrieb schaltet. Dann erst fangen Shinya zufolge bestimmte Enzyme an, defekte Zellbestandteile und Stoffe abzubauen, die langfristig schädlich sind. Wie lang jemand fastet, ist jedem selbst überlassen. Meist sind es zwei bis drei Wochen. „Eine Woche kann aber ausreichen, um den Körper von angelagerten Giftstoffen zu befreien“, sagt Aline Bettendorf.
Auch ein Fastentag pro Woche hilft dem Organismus bereits viel. Dies lässt sich für die meisten
Menschen auch einfach umsetzen und verkraften.
Einige Fastenarten im Überblick
Intermittierendes Fasten
Intermittierendes Fasten erhält immer mehr Aufmerksamkeit in der Wissenschaft und Gesellschaft. Kein Wunder, schließlich verspricht es diverse gesundheitliche und körperliche Vorteile, wie reduziertes Körperfett, weniger Entzündungen im Körper, Regulierung des Blutzuckerspiegels, uvm. Bei dieser Art des Fastens wird über am Tag über längere Phasen hinweg wenig bzw gar nichts gegessen. Dies entspricht in etwa dem Rhythmus unserer Vorfahren, die ja auch nicht ständig Nahrung zur Verfügung hatten. Der britische Arzt Dr. Rangan Chatterjee empfiehlt in seinem Buch “The 4 Pillar Plan” eine tägliche “Fastenkur” von sieben Stunden. Diese sieben Stunden sind eigentlich auch gar nicht so schwer einzuhalten – man kann sie nämlich buchstäblich verschlafen indem man sie einfach über Nacht einlegt.
Saftfasten:
Saftfasten ist eine Form des Heilfastens. Wie der Name schon sagt, trinkt der Fastende dabei
ausschließlich Fruchtsäfte und Gemüsesäfte frisch gepresst aus Bio-Obst und –Gemüse. Durch
die ausschließlich flüssige Nahrung beruhigt sich der Verdauungstrakt. Mineralien und Vitamine
kann der Körper dadurch besser aufnehmen und verwerten.
Obsttag:
Bei dieser Methode ist einmal pro Woche Obst erlaubt. Es ist nicht entscheidend, welche Früchte
man bei diesem Fasten isst. Die persönlichen Vorlieben spielen eine Rolle. Südfrüchte wie Papaya,
Bananen oder Ananas liefern mit ihrem hohen Enzymanteil eine hervorragende Obstquelle und reduzieren zugleich Entzündungen.
Breuß–Kur:
Die Breuß–Kur ist eine Form des Flüssigsfastens. Sie erstreckt sich über einen Zeitraum von 42
Tagen. Dazu gehört ein Saft aus frisch gepresster rote Beete, Kartoffeln, Karotten und Rettich und
Sellerie. Dazu sind bestimmte, entwässern de und entgiftende Kräutertees zu trinken. Diese Kur ist
sehr herausfordernd und nicht jedem zu empfehlen, er hat aber vielen geholfen, hartnäckige gesundheitliche Beschwerden zu bessern oder überwinden.
Hildegard–Fasten:
Beim Hildegard–Fasten essen die Fastenden über sechs bis zehn Tage ein– bis zweimal täglich eine
rein pflanzliche Suppe mit hochwertigen Inhaltsstoffen wie Dinkelgrieß, Hildegard–Gewürzen und
gesundem Gemüse. Dazu kommt eine Portion Frucht–Habermus morgens, ein gekochter Dinkelschrot mit getrockneten Früchten und wichtigen, energiespendenden Gewürzen wie Bertram, Galgant, Flohsamen und Zimt. Quittentabletten, ein Apfel und Gewürzkekse unterstützen die Fastenkur. Als Getränk dienen zwei bis drei Liter ungesüßter Fencheltee oder Fastentee. Zur Hildegard – Kur gehört ein täglich aufzulegender Leberwickel, der den Gallenfluss anregen und die Entgiftung fördern soll.
Heilfasten nach Buchinger:
Das Buchinger – Heilfasten ist eine auf individuelle Gegebenheiten abgestimmte Trinkdiät. Säfte und
Brühen führen dem Körper täglich etwa 250 Kilokalorien zu. Das Schema ist vorgegeben: Morgens
trinkt man einen Viertelliter milden, schwarzen Tee (besser wäre Grüner), mittags dieselbe Menge
Gemüsebrühe, nachmittags ebenfalls einen Viertelliter Tee mit Honig, abends einen Viertelliter
Obstsaft. Über den Tag verteilt sind mindestens zwei Liter Wasser wichtig. Milchprodukte und warmer Hafer – oder Reisschleim können das Programm bei Bedarf ergänzen. Die übliche Fastendauer beträgt zwischen zwei und vier Wochen. Weitere wichtige Elemente dieser Kur sind Wasseranwendungen, Massagen, ausreichend Schlaf und Entspannung durch Meditation.
Am Ende jeder Fastenkur ist es günstig mit speziellen fermentierten Lebensmitteln oder mit
löslichen Ballaststoffen die Darmflora optimal zu lenken und zu unterstützen. Eine gesunde
Darmflora ist Basis für ein stabiles Immunsystem und für eine gute Aufnahme von Nahrungsvitalstoffen.
Aline Bettendorf rät Unentschlossenen: „Auch ohne, dass man im eigentlichen Sinne fastet bringt
bereits der Verzicht auf Alkohol, Fertignahrungsmitteln, industriellen Süßigkeiten, Fleisch und
Milch über einen gewissen Zeitraum unserem Verdauungssystem eine deutliche Entlastung und
man fühlt sich danach deutlich besser, wacher und energiegeladener.“
Wichtiger Hinweis: Fastenkuren eignen sich nicht für Jedermann und sollten nur nach Absprache mit einem Ernährungsberater begonnen werden.
Quelle: FASTEN, ABER RICHTIG – 6 Kuren für Entschlossene
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