Chaga Pilz: der Heilpilz für ein starkes Immunsystem
Seit hunderten von Jahren findet der Chaga Pilz Anwendung bei den verschiedensten Krankheiten, etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs. Der Pilz stärkt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und ist sogar bei Covid-19 ein vielversprechendes Mittel. Lesen Sie alles über die Hintergründe des Chaga, über seine Einsatzgebiete und Anwendungsmöglichkeiten.
Chaga: der heilende Pilz aus dem kalten Norden
Der Chaga oder auch Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) genannt, ist ein schwarz-brauner Pilz, der an verschiedenen Baumarten wie der Erle, der Buche oder dem Ahorn wächst, besonders häufig aber an Birken zu sehen ist.
Der Pilz ist in kalten Klimazonen heimisch: in Nordamerika und Asien, aber auch in Nord- und Osteuropa. Er wird daher auch als „Perle des Nordens“ bezeichnet. Gelegentlich kann er auch in Deutschland entdeckt werden, jedoch nicht in dem Ausmass, wie es in nördlicher liegenden Ländern der Fall ist. Ausserhalb Osteuropas wurde der Chaga lange Zeit gar nicht beachtet und rückt dort aufgrund seiner besonderen Wirkkraft erst seit einigen Jahren in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Ein seit Jahrhunderten bewährtes Heilmittel
Seit der Antike wird der Schiefe Schillerporling in der Volksmedizin verwendet. Schon Hippokrates, der Vater der Medizin, verwendete Aufgüsse dieses Pilzes, um Wunden zu waschen.
In Sibirien wurde der Pilz seit dem 12. Jahrhundert unter anderem gegen Parasiten, Tuberkulose, Entzündungen und aufgrund seiner positiven Wirkungen bei Magen-Darm-Problemen eingesetzt. Auch bei Herz– und Lebererkrankungen, Diabetes und Krebs wurde der Pilz empfohlen. Angeblich wurde in dieser Zeit der Grossfürst von Kiew Wladimir Monomach mit dem Chaga von Lippenkrebs geheilt.
Am häufigsten fand der Pilz Anwendung in Form von Aufgüssen, Inhalationen, wässrigen Auszügen oder antiseptischen Seifen. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Chaga-Aufgüsse in Sibirien sogar als Ersatz für Tee verwendet. Auch in Asien, Russland und den baltischen Ländern kamen Extrakte aus dem Chaga aufgrund seiner umfangreichen positiven Wirkungen zum Einsatz ( 1 ).
Wie Sie den Chaga an Bäumen erkennen
Der Chaga beginnt sein Wachstum im Inneren noch lebender Bäume (meist Birken). Nach einigen Jahren bricht die Baumrinde auf und es bildet sich eine harte und unförmige Wucherung, die aussen schwarz und spröde und im Inneren braun und krümelig ist. Beim Anblick dieser Wucherungen, die auch Sklerotien genannt werden, denkt man eher an ein krebsartiges Geschwür des Baumes und weniger an einen Pilz.
Diese Wucherungen können bis zu 80 Jahre am Baum wachsen und bei alten Bäumen Durchmesser von über 50 cm erreichen. Der Baum stirbt schliesslich ab. Erst dann wächst der Pilz, also sein Fruchtkörper, aus dem morschen Stamm heraus. Nach einem Jahr ist der Fruchtkörper reif, gibt seine Sporen ab und zerfällt nun selbst ( 1, 2 ).
Geerntet und verwendet wird der Chaga in Form der Sklerotien. Doch auch das Myzel enthält viele gesundheitsfördernde Stoffe ( 3 ). Dieses kann mittlerweile zusammen mit dem Fruchtkörper sehr gut gezüchtet werden. Die Sklerotien lassen sich bisher jedoch nicht unter künstlichen Bedingungen heranziehen und stammen daher ausschliesslich aus Wildsammlung ( 3 ). Wichtig bei der Ernte des Pilzes ist, dass dieser nur von lebenden oder frisch geschnittenen Birken abgesägt wird, da der Gehalt an Wirkstoffen andernfalls stark abnimmt ( 4 ).
Die Eigenschaften und Heilwirkungen des Heilpilzes
Neuere Studien konnten viele der positiven Eigenschaften des Chaga bestätigen, die den Pilz in der Volksmedizin so beliebt machten. Diese beziehen sich jedoch nur auf Ergebnisse aus In-vitro-Studien (Reagenzglas) und aus In-vivo-Studien an Tieren. Leider fehlen bisher aussagekräftige Nachweise der Wirkungen am Menschen( 1 ).
Die positiven Eigenschaften des Chaga sind die folgenden ( 1, 5 ):
- antioxidativ
- krebshemmend
- entzündungshemmend
- antiviral
- blutzuckersenkend
- lipidsenkend (verringert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
- antiparasitär (wirkt gegen Parasiten)
- immunmodulatorisch (reguliert das Immunsystem)
- neuroprotektiv (schützt die Nerven)
- antiallergisch (wirkt Allergien entgegen)
- hilft gegen Ermüdung
- beeinflusst die Darmflora sehr positiv
Die Wirkstoffe
Im Chaga sind über 200 aktive biologische Substanzen enthalten. Die oben angeführten umfangreichen positiven Wirkungen des Chaga sind vor allem auf vier Hauptbestandteile zurückzuführen. Dazu zählen Polysaccharide, Polyphenole, Triterpene und Melanin.
Die grösste Wirkungsbreite besitzen die Polysaccharide (besonders die Beta-1,3- und Beta-1,6-D-Glucane), die aus diesem Grund am meisten erforscht werden. Sie spielen unter anderem eine bedeutende Rolle bei den krebshemmenden, blutzuckersenkenden, antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Chaga.
Das Melanin ist für die schwarze Färbung des Pilzes verantwortlich. Wie auch die im Chaga enthaltenen Polyphenole und Triterpene wirkt es unter anderem antioxidativ und kann somit entzündlichen Prozessen als auch der Alterung entgegenwirken ( 5 ).
Ein weiterer speziell im Chaga vorkommender Stoff ist das Betulin, eine Vorstufe der Betulinsäure. Namensgebend für das Betulin ist die Birke (Betula), in deren weissem Kork die Substanz in grossen Mengen vorkommt. Der Chaga nimmt den Stoff im Laufe seines Lebens auf und ist daher nur bei Pilzen zu finden, die bereits einige Jahre an der Birke wachsen konnten. Es wird vermutet, dass Betulin eine bedeutende Rolle bei der krebshemmenden Wirkung des Chaga spielt ( 6 ).
Auch das Inotodiol ist ein Stoff, der speziell im Chaga vorkommt und unter anderem entzündungs- und histaminhemmend wirkt ( 7 ).
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Der Chaga Pilz für ein gesundes Immunsystem
Das Immunsystem ist essentiell für unsere Gesundheit, da es unseren Körper vor Bakterien, Viren, Parasiten, Pilzen, Krebszellen, Giftstoffen und sonstigen Fremdstoffen schützt. Zum Immunsystem gehören verschiedene Organe sowie weisse Blutzellen, die auch Leukozyten genannt werden.
Studien konnten zeigen, dass die Polysaccharide aus dem Chaga die Zellvermehrung der Lymphozyten (einer Art der Leukozyten) bei Mäusen erhöhte ( 9 ). Weiters stieg durch den Chaga die Sekretion von Zytokinen, die im Immunsystem als Botenstoffe fungieren. Sie dienen der Kommunikation zwischen den verschiedenen Abwehrzellen, die auf diese Weise ihren gemeinsamen Kampf gegen Krankheitserreger koordinieren ( 10 ).
Der Chaga bei Allergien und Autoimmunerkrankungen
Es konnte zudem gezeigt werden, dass die Polysaccharide aus dem Chaga das Gleichgewicht zwischen den T-Lymphozyten TH1 und TH2 positiv beeinflussen. Dieses Gleichgewicht spielt eine wichtige Rolle für ein gesundes Immunsystem ( 11 ).
So fördern die TH1-Zellen Entzündungen, während die TH2-Zellen Entzündungen hemmen. Eine Dysbalance kann zur Entstehung chronischer Erkrankungen wie Allergien oder Autoimmunerkrankungen führen. Der Chaga könnte daher bei diesen Krankheiten in das naturheilkundliche Therapiekonzept integriert werden, zumal er auch die Darmflora sehr positiv beeinflusst, deren Zustand bei Allergien und Autoimmunerkrankungen von zentraler Bedeutung ist ( 6 ).
Dazu kommt die histaminhemmende Wirkung des Chaga Pilzes, die ebenfalls zu einer Verbesserung von Allergien beitragen kann. In einer Studie an Mäusen konnte man die interessante Beobachtung machen, dass das Inotodiol im Chaga die Funktion der Mastzellen unterdrückte, welche beim Kontakt mit einem Allergen Histamin ausschütten ( 7 ).
Mögliche Linderung bei Histaminintoleranz
Die histaminhemmende Wirkung des Chaga Pilzes könnte auch für Menschen mit Histaminintoleranz hilfreich sein. Laut Erfahrungsberichten von Betroffenen soll das tägliche Trinken von Chaga-Tee jedenfalls dazu führen können, dass nach etwa 6-8 Monaten wieder fast alle histaminhaltigen Nahrungsmittel ohne Probleme gegessen werden können.
Hilfe bei Hauterkrankungen
Traditionell wird der Chaga bei Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis sowie bei Fusspilz oder Altersflecken angewandt. Es wurde beobachtet, dass auch Ekzeme und Psoriasis sowie Probleme bei der Wundheilung mit dem Chaga verbessert werden konnten.
Durch die im Pilz enthaltenen Antioxidantien und das breite Spektrum seiner Inhaltsstoffe hat dieser ausserdem eine reinigende, schützende und verjüngende Wirkung auf die Haut. Der Chaga ist daher bereits Bestandteil vieler Kosmetikartikel. Auch eine gesunde Darmflora, zu der der Chaga beiträgt, ist unerlässlich für eine gesunde und schöne Haut (6).
Chaga bei Schuppenflechte
In einer Studie von 1973 erwies sich die Einnahme eines Chaga-Extraktes als wirksam bei Schuppenflechte (Psoriasis). Die 50 Probanden nahmen dreimal täglich 20 bis 30 Minuten vor den Mahlzeiten einen Teelöffel Chaga-Extrakt zu sich, der zuvor in einem Glas mit kochendem Wasser aufgelöst wurde ( 23 ).
Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt: 24 der Probanden nahmen drei bis sechs Monate lang den Extrakt; 18 Probanden nahmen ihn ein Jahr lang und 8 nahmen ihn mehr als zwei Jahre lang. Nach drei Monaten begann der Chaga zu helfen und nach neun bis zwölf Monaten war seine Wirkung am grössten.
Laut den Forschern konnten durch die Einnahme des Chaga-Extraktes 38 der Probanden komplett geheilt werden, 8 zeigten Verbesserungen und bei 4 Personen zeigte der Chaga keine Wirkung.
Erst gingen die Hautausschläge am Oberkörper zurück, dann die an der Kopfhaut, an den oberen Gliedmassen, an der Hüfte und an den Unterschenkeln. Alle Probanden vertrugen die Einnahme des Chaga-Extraktes problemlos.
Die Nachteile dieser Studie sind jedoch, dass es keine placebo-kontrollierte Doppelblindstudie war. Es gab also keine Kontrollgruppe, wobei man fast schon ausschliessen kann, dass ein Placeboeffekt derart viele Personen mit einer als unheilbar geltenden Erkrankung hätte heilen können.
Schutz vor Entzündungen
Chronische Entzündungen sind eine wichtige Ursache einer Reihe von Krankheiten, darunter zahlreiche Arten von Karzinomen, Arteriosklerose, Autoimmunerkrankungen und sogar von Fettleibigkeit ( 12 ). Bei diesen Erkrankungen liegt ein Ungleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Zytokinen vor.
Sowohl Tier- als auch Zellstudien zeigen, dass der Chaga die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen verringern kann ( 1 ). Diese sind zwar beim Eindringen eines Erregers erst einmal wichtig, da sie die passenden Abwehrzellen zum Infektionsort locken, doch sollten sie nicht überhandnehmen, damit die Entzündung nach erfolgreicher Bekämpfung des Krankheitserregers auch wieder abklingt. Andernfalls besteht die Gefahr chronischer Entzündungen. Mittel, wie der Chaga, können das Risiko chronischer Entzündungen reduzieren.
Studien an Ratten, denen sieben Tage lang Chaga-Extrakt verabreicht wurde, zeigten beispielsweise, dass dieser sie vor Entzündungen schützte. Überdies konnte nachgewiesen werden, dass der Extrakt auch schmerzstillend wirkte ( 13 ).
Ein vielversprechendes Heilmittel bei Krebs
Es gibt bereits eine Vielzahl an Zellstudien über die Antitumoraktivität von Chaga-Extrakten, wobei diese unter anderem mit Zellen aus dem Verdauungssystem, der Lunge, der Leber und den Brustdrüsen durchgeführt wurden.
Untersuchungen an Mäusen zeigten, dass sich durch die Verabreichung von Chaga-Extrakt Tumore langsamer entwickelten oder deren Entwicklung sogar gehemmt wurde. Ausserdem wurde eine Verringerung der Anzahl an Metastasen beobachtet ( 1 ).
Über den Wirkmechanismus der Antitumorwirkungen des Chaga sind sich Forscher bisher noch nicht einig. Einige vertreten die Ansicht, dass der Pilz das Immunsystem entsprechend stimuliert, während andere die Meinung vertreten, dass die antioxidative Fähigkeit die Bildung von Krebszellen verhindert ( 5 ).
Derzeit wird angenommen, dass der hohe Gehalt an Polysacchariden im Chaga für das Antikrebspotential verantwortlich ist ( 1 ). Trotz der begrenzten Anzahl an Tierstudien und der bisher nicht vorhandenen Studien am Menschen zur Wirkung von Chaga bei Krebs sind die Ergebnisse der bisherigen Studien vielversprechend.
Auch andere Pilzarten zeigen eine krebshemmende Wirkung, so beispielsweise der Reishi, der in Japan schon offiziell in der begleitenden Krebstherapie eingesetzt wird. Lesen Sie mehr über dessen umfangreiche Wirkungen in unserem Artikel Reishi – der Pilz des ewigen Lebens.
Unterstützung bei Diabetes Typ 2
Diabetes Typ 2 betrifft vor allem übergewichtige Menschen, die eine Insulinresistenz aufweisen. Das bedeutet, dass die Körperzellen nicht mehr auf das Insulin reagieren und trotz ausreichender Produktion keine Glukose (Zucker) mehr aus dem Blut aufnehmen. Der Blutzuckerspiegel steigt. Langfristig kann dies zur Schädigung von Blutgefässen, Nerven und Organen führen.
Studien konnten zeigen, dass sich der Chaga positiv auf die Insulinresistenz auswirkt. Er trägt zur Regulierung der Enzymaktivität bei (eine geringe Aktivität der Insulinrezeptorenzyme ist ein Merkmal der Insulinresistenz) und verbessert die Insulinsensitivität, sodass weniger Insulin benötigt wird, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Forscher fanden heraus, dass die blutzuckersenkenden Wirkungen auf die im Chaga enthaltenen Polysaccharide zurückzuführen sind.
Zudem wirkt sich der Chaga positiv auf den Glukosestoffwechsel der Leber aus, in der ein Grossteil des durch die Nahrung aufgenommenen Zuckers in Form von Glykogen gespeichert und als Glukose wieder ins Blut abgegeben wird, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt.
Auch auf die Darmflora hat der Pilz eine regulierende Wirkung. Forscher fanden heraus, dass eine Störung der Darmflora eine Mitursache oder auch Auslöser von Diabetes Typ 2 sein kann (mehr dazu in unserem Artikel Diabetes durch kranke Darmflora).
Nicht zuletzt trägt der Chaga zum Schutz und zur Reparatur der Inselzellen bei. Die Inselzellen befinden sich in der Bauchspeicheldrüse und bilden das Insulin ( 5 ).
Linderung bei Magen-Darm-Erkrankungen
Seit Jahrhunderten werden Magen-Darm-Erkrankungen bereits mit dem Chaga behandelt, was an seiner oben genannten positiven Wirkung auf die Darmflora liegen könnte, wie Studien zeigten. Denn der Chaga fördert die Vermehrung der nützlichen Darmbakterien ( 14 ). Der Pilz linderte zudem eine chronische Darmentzündung bei Mäusen und zeigte eine hemmende Wirkung auf Krebszellen aus dem Magen-Darm-Bereich ( 15 ).
Bei Schleimhautentzündungen kann die Wirkung des Chaga durch Kombination mit anderen Pilzen wie dem Reishi, dem Hericium oder dem Shiitake sowie mit Weihrauch, Myrrhe oder Kurkuma gesteigert werden ( 3 ).
Chaga als mögliches Therapeutikum bei COVID-19
Es konnte bereits vielfach belegt werden, dass einige Pilzarten sowohl eine antivirale als auch entzündungshemmende Wirkung haben. Beide Wirkungen spielen bei COVID-19 eine bedeutende Rolle.
Ein Artikel aus dem Jahr 2020, der sich speziell mit Kräutern und Pilzen als alternative Behandlung von COVID-19 beschäftigte, betont dabei vor allem die vielversprechenden Wirkungen des Chaga ( 12 ). Schon in der traditionellen Medizin wurde der Chaga in Asien und einigen Teilen Europas häufig verwendet, um das Atmen zu erleichtern, da der Pilz zu einer Verringerung der Entzündung im Nasenrachenraum beiträgt ( 16 ).
Antivirale Wirkungen konnten sowohl in Tier- als auch in Zellstudien nachgewiesen werden. Diese waren unter anderem bei Herpesviren und Influenzaviren zu beobachten. Der Chaga konnte RNA- und DNA-Viren hemmen, die Infektiosität unterdrücken und verhindern, dass Viren in die Zellen eindringen ( 16, 17 ).
Gerade bei COVID-19 ist auch die entzündungshemmende Wirkung des Chaga wichtig, um das Risiko des gefürchteten Zytokinsturms zu reduzieren. Mit Zytokinsturm werden überschiessende Immunreaktionen bezeichnet, die zu schweren Verläufen führen (12).
Weitere Möglichkeiten der Prävention und Behandlung von COVID-19 finden Sie in unseren Artikeln Rezeptfreie Mittel zur Prävention von COVID-19 oder CBD in der COVID-19-Therapie.
Die Anwendung des Chaga Pilzes
Der Chaga kann in Form von Pulver, Kapseln, Tee oder Tinktur eingenommen werden. Am häufigsten verwendet wird der Pilz in Form von Tee aus Chaga-Pilz-Stückchen. Dies ist auch die traditionelle Form der Anwendung. Die Pilz-Stückchen sollten aus Wildsammlung stammen.
Zuchtpilze werden dagegen häufig kommerziell auf einem Substrat gezogen (nicht an Bäumen), schon nach kurzer Zeit geerntet (hierbei entstehen keine Sklerotien) und zu Pulver verarbeitet. Da die traditionelle Anwendung immer nur mit wässrigen Extrakten (Tee, Aufgüssen) der Sklerotien stattfand und auch nicht sicher ist, ob die Wirkstoffe bei der Verdauung überhaupt im vollen Umfang aus den Pulvern resorbiert werden können, raten wir zur traditionellen Anwendung von Wild-Chaga in Form von Tee oder Aufgüssen. Wir stellen Ihnen dazu unten die empfohlenen Vorgehensweisen der Heilpraktiker Wanitschek und Vigl vor ( 18 ).
Achten Sie beim Chaga in jedem Fall darauf, dass dieser aus (relativ) unberührter Natur, wie beispielsweise aus dem Norden Finnlands, aus Norwegen oder Kanada stammt, da Pilze das Potential haben, Umweltgifte und Radioaktivität zu speichern.
Chaga-Pulver und Chaga-Kapseln
Beim Kauf von Chaga in Form von Pulver oder Kapseln ist es einerseits wichtig, auf einen möglichst hohen Gehalt an Polysacchariden (mind. 30 %) zu achten, andererseits sollten Betulin und Betulinsäure enthalten sein, wie dies ausschliesslich bei wildgesammelten Pilzen von Birken der Fall ist ( 6 ).
Die meisten Hersteller empfehlen, die Chaga-Kapseln 2-3 Mal täglich einzunehmen. Beim losen Chaga-Pulver wird meist etwa ein Teelöffel pro Tag angeraten, jedoch gibt es keine Belege zur Wirkung dieser Dosis. Orientieren Sie sich am besten an den Angaben auf dem Produkt.
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Der klassische Chaga-Tee
Chaga-Tee schmeckt mild, erdig und etwas nach Holz. Sollte dieser jedoch bitter schmecken, ist das ein Zeichen für minderwertige Qualität des Pilzes. Es könnte sein, dass der Chaga von Birken, die abgestorben sind, geerntet wurde oder dass dieser nicht sorgfältig getrocknet wurde und sich daher Schimmel gebildet hat.
Im Allgemeinen wird empfohlen, 1-2 Tassen des Chaga-Tees pro Tag zu trinken, jedoch gibt es keine Belege zur Wirkung dieser Dosis.
- Geben Sie 3 – 4 Stücke des Chaga (etwa 10 g) am besten in einen Edelstahltopf (kein Aluminium) zusammen mit 400 ml Wasser
- Lassen Sie den Chaga mindestens 10 Minuten kochen
- Giessen Sie abschliessssend das Teewasser durch ein Teesieb in ein Trinkgefäss
Tipp: Sie können die Chaga-Stücke etwa 10-15 Mal zur Teezubereitung verwenden. Bewahren Sie diese bis zur nächsten Anwendung in einem Glas, bedeckt mit Wasser, im Kühlschrank auf. Wenn die Farbe des Tees nur mehr hellbraun ist, wird ein neues Stück Chaga zu den bereits benutzten dazugegeben.
Chaga-Tee als Aufguss
Auch ein Aufguss lässt sich aus dem Chaga herstellen. Wie oben beschrieben, können Sie auch hier etwa 10 Mal die gleichen Chaga-Stücke verwenden. Durch das lange Ziehen erreicht der Tee hier einen besonders hohen Wirkstoffgehalt.
- Geben Sie 3 Stücke des Chaga in eine Tasse und giessen Sie diese mit heissem Wasser auf
- Lassen Sie den Tee 4 – 6 Stunden ziehen oder über Nacht stehen
- Giessen Sie das Teewasser durch ein Teesieb in ein Trinkgefäss
Chaga-Konzentrat
Das nachfolgend beschriebene Chaga-Konzentrat ist ein starker Chaga-Tee. Es wird auch als Chaga-Tinktur bezeichnet. Da eine Tinktur aber definitionsgemäss ein alkoholischer Extrakt ist, verwenden wir den Begriff Konzentrat, da kein Alkohol enthalten ist. Das Konzentrat kann auf die Haut gesprüht werden (im Gesicht und am übrigen Körper), z. B. auf erkrankte Hautstellen bei Akne, Schuppenflechte oder Neurodermitis.
- Lassen Sie 3 – 4 Stücke des Chaga-Pilzes (etwa 10 g) in 400 ml Wasser für 25 – 30 Minuten kochen
- Das Wasser, das nun im Topf übriggeblieben ist, ist die Chaga-Tinktur
Bewahren Sie diese im Kühlschrank am besten in verschliessbaren Gläsern auf
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Dosierung
Da bisher keine offiziell anerkannten Studien am Menschen über die Wirkung des Chaga durchgeführt wurden, ist es nicht möglich, Empfehlungen zur geeigneten Dosis zu geben. Zudem hängt dies von Ihrer Erkrankung, Ihrer körperlichen Konstitution und anderen Lebensumständen ab. Wir empfehlen daher, die Angaben auf den Produkten zu beachten und sich vor der Einnahme des Chaga an Ihren Arzt oder andere medizinische Fachkräfte zu wenden.
Nebenwirkungen durch Oxalsäure im Chaga Pilz?
Der Chaga ist reich an Oxalaten (Salze der Oxalsäure) und soll daher bei übermässiger (!) Aufnahme, vor allem bei Personen mit bereits vorhandenen Nierenerkrankungen oder anderen schweren Vorerkrankungen toxisch wirken.
Dazu liegt ein Fallbericht vor mit einer Patientin, die schwer an Leberkrebs erkrankt war, monatelang täglich 4 – 5 Teelöffel Chaga-Pulver einnahm und schliesslich eine Nierenerkrankung erlitt ( 19 ). Diese Dosis wird jedoch nirgendwo in der Literatur empfohlen und kommt einer Überdosis gleich. Überdosen sollten IMMER vermieden werden.
Aus einer Analyse von 2015 sind die folgenden Oxalsäurewerte des Chaga Pilzes bekannt ( 21 ) ( 22 ):
- Chaga aus Russland: 3904 mg lösliche Oxalate pro Kilogramm Trockenmasse
- Chaga aus Finnland: 5340 mg lösliche Oxalate pro Kilogramm Trockenmasse
Wenn wir nun von einem Gehalt löslicher Oxalate von 4000 mg pro kg Trockenmasse ausgehen, dann entspräche das einer Oxalsäuremenge von 40 mg, die sich beim Aufguss von 10 g getrockneten Chagastückchen lösen würde. Bedenken Sie aber, dass man die Stückchen mehrmals aufgiessen kann, was die Oxalsäuremenge mit jedem weiteren Aufguss verringert.
Zum Vergleich: Grüntee aus 3-4 g Grüntee liefert durchschnittlich 17 mg Oxalsäure. Dennoch zählt der Chaga Tee nicht zu den Lebensmitteln mit hohem Oxalsäuregehalt (alle Lebensmittel mit mehr als 50 mg Oxalsäure pro 100 g), sondern zu jenen mit einem mittleren Oxalsäuregehalt (10 bis 50 mg).
Spinat beispielsweise liefert 970 mg Oxalsäure pro 100 g und ist damit weit oxalsäurereicher als ein Chaga Tee. Selbst Tomaten sind mit 50 mg pro 100 g oxalsäurereicher als die tägliche Portion Chaga Tee.
Mögliche Wechselwirkungen des Chaga mit Medikamenten
Aufgrund der blutzuckersenkenden Eigenschaften des Chaga sollte die Anwendung bei Diabetikern, die Medikamente einnehmen, überwacht werden. Weiters konnte man bei gleichzeitiger Einnahme von Chaga-Extrakt und Gerinnungshemmern erkennen, dass es zu synergistischen (sich gegenseitig verstärkenden) Effekten kommen kann. Kontaktieren Sie in diesen Fällen vor der Einnahme von Chaga Ihren Arzt ( 20 ).
Quelle: Chaga Pilz: der Heilpilz für ein starkes Immunsystem