Softdrinks nach dem Sport schaden den Nieren
Nach dem Sport erfrischt man sich gern mit einem Softdrink. Keine gute Idee, wie eine New Yorker Studie zeigte, denn die Drinks schaden nachweislich den Nieren und führen zu anhaltender Dehydrierung.
Softdrinks schlecht für die Nieren
Softdrinks sind alles andere als gesund. Oft enthalten sie Koffein, Aromen sowie Zucker, Fructose-Glucose-Sirup oder Süssstoffe. Inzwischen werden sie mitverantwortlich gemacht für die weltweit steigenden Zahlen der Übergewichtigen und Diabetiker.
Forscher von der New Yorker University at Buffalo konnten im Januar 2019 zeigen, dass die süssen Getränke auch die Nierengesundheit beeinträchtigen können, wenn man sie während oder nach dem Training trinkt. Die Studie erschien im American Journal of Physiology.
Softdrinks dehydrieren
Frühere Studien aus den 1990er Jahren zeigten bereits, dass Sport – wenn im Sommer bei hohen Temperaturen praktiziert – jene Blutwerte erhöhte, die normalerweise nur dann steigen, wenn die Nieren ein Problem haben.
Gleichzeitig gab es Studien (z. B. vom Juli 2016), in denen sich an Ratten nachweisen liess, dass Softdrinks mit hohem Fructosegehalt das Risiko für Nierenschäden erhöhen, wenn die Tiere sehr durstig, also bereits dehydriert waren.
Die New Yorker Forscher nun verknüpften in ihrer Studie diese beiden Thesen. Sie wollten herausfinden, wie Softdrinks – im Vergleich zu Wasser – bei sommerlichem Training die Nierenwerte dehydrierter Sportler veränderten.
Studie: Wie wirken sich Softdrinks beim Sport aus?
Als Teilnehmer stellten sich 12 gesunde und sportliche Erwachsene im Durchschnittsalter von 24 Jahren zur Verfügung. Sie absolvierten ein 30-minütiges Training auf dem Laufband und verrichteten dann 15 Minuten lang Übungen, die körperliche Arbeit in der Landwirtschaft simulieren sollten.
Nach dem 45-minütigen Workout, ruhten die Teilnehmer 15 Minuten lang und erhielten in dieser Zeit entweder einen beliebten koffeinierten und aromatisierten Softdrink mit hohem Fructosegehalt oder aber Wasser. Insgesamt wiederholten sie diesen 1-stündigen Ablauf nun viermal, die Teilnehmer trainierten also insgesamt viermal je 45 Minuten und ruhten danach jeweils 15 Minuten lang. In der Pause gab es stets das entsprechende Getränk.
Eine Woche später fand derselbe Event noch einmal statt, doch diesmal tauschte man die Gruppen. Jene Sportler, die zuvor den Softdrink erhalten hatten, tranken nun Wasser und umgekehrt.
Nierenwerte verschlechtern sich nach Softdrinkkonsum
An den Trainingstagen wurden natürlich auch regelmässig Blutproben entnommen – und zwar jeweils vor dem Training, unmittelbar danach und auch 24 Stunden danach. Man testete die Kreatininwerte sowie die glomeruläre Filtrationsrate – beides sind Marker, die Nierenschäden nachweisen können. Auch die Herzfrequenz, Körpertemperatur, das Körpergewicht und der Blutdruck wurden überprüft.
Wie erwartet, zeigten sich beide nierenrelevanten Blutwerte in den Softdrinkgruppen erhöht. Zusätzlich waren die Softdrinkkonsumenten leicht dehydriert und hatten höhere Vasopressinspiegel. Vasopression ist ein Hormon, das den Blutdruck erhöht und gleichzeitig dafür sorgt, dass der Körper möglichst wenig Wasser über den Urin abgibt, so dass auch erhöhte Vasopressinwerte auf eine Dehydrierung hinweisen.
Beim Sport oder bei körperlicher Arbeit nie Softdrinks trinken!
Wer also nach dem sommerlichen Training glaubt, sich mit Softdrinks mit Flüssigkeit versorgen zu können, hat sich getäuscht. Softdrinks rehydrieren nicht umfassend, im Gegenteil, sie belassen den Körper in einem dehydrierten Zustand.
Selbstverständlich beziehen sich diese Ergebnisse nicht nur auf Sportler, die bei Hitze trainieren, sondern auch auf Menschen, die bei hohen Temperaturen körperliche Arbeiten verrichten (müssen).
Grundsätzlich sollte man Durst – ganz gleich zu welcher Personengruppe man zählt – bevorzugt mit Wasser löschen. Gerade im Sommer bzw. wenn man viel schwitzt, viel trainiert oder sogar Wettkämpfe bestreitet und so teilweise auch sehr viel Wasser trinkt, sollte man jedoch mineralarmes Wasser meiden und das Wasser stattdessen mit Mineralien bzw. etwas Meer- oder Steinsalz anreichern. Gelegentlich kann auch Kokoswasser als hochwertiger isotonischer Durstlöscher eingesetzt werden.