Ein bisschen Selbstversorger kann jeder werden – 10 Tipps für Gesundes aus der Natur

Selbstversorger zu werden ist eine große Aufgabe. Möchte man wirklich (fast) alles selbst erzeugen, wird man viel Zeit benötigen, doch einen gewissen Prozentsatz kann jeder relativ einfach zu seiner Versorgung beitragen und spart damit jede Menge Geld. Zudem verbringt man Zeit in der Natur. Unsere 10 Tipps für Gesundes aus der Natur verraten wir euch in diesem Beitrag.

Einen Garten bewirtschaften

Wer einen eigenen Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Er ist nicht nur ein Stück Lebensqualität und Rückzugsort, um sich zu erholen, er ermöglicht es auch, eigene Lebensmittel anzubauen. Wenn man einen Garten hat, dann sollte man ihn auch für eigenen Obst- und Gemüseanbau nutzen. Nutzpflanzen sind sinnvoller als Zierpflanzen. Man kann Obstbäume und Beerensträucher pflanzen, eine Kräuterspirale anlegen oder wichtige Küchenkräuter in eine Ecke pflanzen. Thymian, Rosmarin, Schnittlauch, Majoran, Liebstöckel, Estragon, Salbei und Petersilie gedeihen recht gut und ermöglichen mit wenig Aufwand eine üppige Ernte. Auch Gemüse wie Kartoffeln, ZwiebelnZucchiniKürbisLauchSalat, Zuckererbsen, Rettich und Bohnen wachsen, sofern die Standort- und Bodenbedingungen passen, recht gut.

Doch nicht jeder hat die Möglichkeit einen Garten zu haben. Eine Alternative ist es, sich ein Stück Land zu pachten oder am Stadtrand eine kleine Parzelle zu ergattern. Diese sind sehr rar, doch eventuell kann man über eine Ausschreibung jemanden finden, der bereit wäre, seine Parzelle zu teilen.

Ein Hochbeet zulegen

Wer einen Balkon hat, der kann dort mehr wachsen lassen, als nur Geranien. Der Balkon kann wunderbar für Nutzpflanzen genutzt werden. Mit einem Etagenhochbeet kann man auf kleinem Raum ziemlich viel anbauen. Darin gedeihen Kräuter, aber auch Gemüse wie Tomaten, Gurken, Salat oder Erdbeeren gut.

Hochbeet auf dem Balkon

Pflanzschalen und Anzuchtschalen für die Fensterbank

Wer auch keinen Balkon hat, kann zumindest die heimische Fensterbank zum Anbau kleiner Mengen Wildkräuter oder Salat nutzen. In Anzuchtschalen gedeihen Brunnenkresse, Barbarakraut oder Portulak sehr gut.

Wildkräuterwissen aneignen

Am sinnvollsten ist es, sich Wildkräuterwissen anzueignen, um bei einem Spaziergang in der Natur frische Wildkräuter sammeln zu können. Sie sind nicht nur kostenlos, sondern meist deutlich nährstoffreicher als Kulturgemüse.

Liste von leicht zu sammelnden Wildkräuter:

Vorteile von selbstgesammeltem Wildkräutersalat

Frische Wildkräuter sind die ursprünglichste und natürlichste Form von Rohkost, die wir zu uns nehmen können. Da sie wild wachsen, überholen sie Kulturgemüse in Bezug auf ihren Nährstoffgehalt meist ohne Probleme. Wildkräuter sind meist nicht nur deutlich nährstoffreicher, vor allem, wenn man die Mikronährstoffe betrachtet. Sie sind auch oft frischer, da man sie ja direkt nach dem Sammeln verzehren kann und nicht zuletzt sind sie kostenlos. Wenn Gemüse, vor allem Salat, teuer ist, dann macht es durchaus Sinn ein oder zweimal pro Woche einen Wildkräutersalat zu sammeln und frisch zuzubereiten. Die Zeit, die man für das Sammeln benötigt, ist außerdem wertvolle Zeit in der Natur.

Wildkräutersalat

Wildkräuter bestimmen und sammeln

Mit unserem Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) möchten wir (nicht nur) allen Einsteigern die Welt der wilden Kräuter näher bringen. Auf über 160 Seiten haben wir viele heimische Wildkräuter nach Jahreszeiten aufgeteilt und mit großformatigen, selbst fotografierten Aufnahmen versehen. Zu jeder Pflanze erklären wir, was wann gesammelt werden kann und wie man sie in der Hausapotheke und in der Küche verwenden kann. Du bekommst unser Buch und unsere anderen Kräuterartikel in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr

Sprossen und Microgreens anbauen

Sprossen und Microgreens werden bei uns fast das ganze Jahr ergänzend in der Küche angebaut. Wir haben uns einen kleinen Küchenwagen zugelegt, auf welchem wir verschiedene Keimschalen und Sprossengläser haben, die wir täglich neu befüllen. Wenn eine Schale mit zum Beispiel Kresse gewachsen ist und wir die Kresse geerntet haben, dann befüllen wir sie mit frischem Wasser und geben neue Kressesamen hinein. So entsteht ein dauerhafter Kreislauf. Ist eine Keimschale aufgebraucht, wird sie gereinigt und neu angesetzt. Gerade im Winter,  wenn man kaum Wildkräuter findet, bietet es sich an Sprossen zu ziehen. Kresse, Alfalfa, Brokkoli-Sprossen, Braunhirse Keimlinge, Linsensprossen oder gekeimte Kichererbsen sind hier eine tolle Möglichkeit, kostengünstig hochwertige Rohkost selbst anzubauen. Der Vorteil ist, das Saatgut kostet wenig, man hat frische Salatalternativen direkt verfügbar und weiß, dass alles unbehandelt gewachsen ist. Anregungen zu Sprossen findet ihr im Beitrag „Warum Sulforaphan in Brokkoli und Brokkolisprossen so gesund ist„.

Sprossen ziehen

Wilde Früchte sammeln

Der Herbst schenkt uns viele wilde Früchte. Egal ob im Wald, an Feldwegen oder in Parks. Oft findet man wilde Beerensträucher, die in einer Höhe wachsen, die Tiere nicht erreichen. So kann unbesorgt sammeln und muss sich keine Gedanken über den Fuchsbandwurm machen.

Obst und Beeren sammeln, die keiner will?

Oft werden Obstbäume oder Beerensträucher im Wald oder an Feldwegen entdeckt, doch das Obst wird nicht genutzt. Es fällt herunter, Autos fahren darüber und am Ende des Herbstes stellt man fest, keiner hat es gesammelt. Manche Gemeinden schreiben diese Bäume und Sträucher aus, es gibt spezielle Internetseiten, wo solche Bäume und Sträucher vermerkt sind, andere kennzeichnen sie mit speziellen (meist gelben) Bändeln. So ist klar, hier darf kostenlos gesammelt werden. Denn man sollte nicht einfach in die Natur und pflücken, was man möchte. Gehören die Sträucher und Bäume jemandem, ist es Diebstahl. Jedoch kann es auch sein, dass der Besitzer das Obst aus welchen Gründen auch immer nicht sammelt und liegen lässt. Dann lohnt es sich dort anzurufen und zu fragen, ob man sich ein bisschen was nehmen darf.

Heidelbeeren trocknen

Sogenanntes „Regrowing“

Regrowing bedeutet „nachwachsen“. Aus Gemüseresten kann neues Gemüse gezüchtet werden. Dieser Trend ist in den letzten Monaten sehr beliebt und hat auch unser Interesse geweckt. Kann das wirklich funktionieren und welches Gemüse wächst besonders gut nach? Lauch zum Beispiel kann mit den meist beim Kauf noch enthaltenen Wurzeln in ein Glas mit Wasser gestellt werden, wenn das untere Ende mit den Wurzeln beim Kochen abgetrennt wurde. Die Wurzeln sollten in einem Glas stehen und mit Wasser bedeckt sein. Der Rest des Strunks schaut aus dem Wasser heraus. So lässt man das einige Wochen stehen, bis sich neue Wurzeln bilden. Dann kann man die Pflanze umtopfen und in Erde setzen oder in den Garten Pflanzen. Mit etwas Glück entsteht ein neuer Lauch. Wir haben gute Erfahrungen mit MeerrettichIngwer und Zwiebeln gemacht. Aber auch Kräuter wie Rosmarin, Basilikum oder Thymian kann man über Stecklinge vermehren. Sie ziehen ebenfalls im Wasserglas Wurzeln und können dann in Erde gepflanzt werden. In unserem Beitrag „Basilikum vermehren durch Stecklinge oder Teilung“ zeigen wir, wie es mit dem Basilikum funktioniert.

Heilkräuter für die Hausapotheke

Selbstversorgung bedeutet nicht nur genügend Nahrung zu haben. Man kann auch mal krank werden und benötigt Dinge aus der Hausapotheke. Wir haben über 100 Hausmittel und Rezepte auf unserem Blog Kräuterkeller für euch gesammelt. Egal ob man eine Salbe bei Schmerzen, einen Tee oder einen Hustensaft benötigt. Gebt in unserer Suchleiste euer Problem ein und ihr werdet ein Hausmittel mit heimischen Heilpflanzen finden, das man schnell uns einfach selbst machen kann. In unserem Buch „Mit Wildkräutern und Heilpflanzen durchs ganze Jahr“ (hier erhältlich) haben wir übrigens zu jeder Pflanze auch einen Tipp für die Hausapotheke. Das Buch bekommst du in unserem eigenen Kräuterhexenshop unter www.die-moderne-Kräuterhexe.de

Quelle: Ein bisschen Selbstversorger kann jeder werden – 10 Tipps für Gesundes aus der Natur